Suche nach Leiche im Mostviertel
Grabungen, Hintergründe und Sensations-Tourismus bei der Suche nach Maria O.

Foto: DOKU NOE
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Auch am Tag drei der neuerlichen Suche nach der seit mehr als 40 Jahren verschwundenen Maria O., deren sterbliche Überreste möglicherweise auf einem Anwesen im Bezirk Melk vergraben wurden, sind Ermittlungsbeamte seit den Morgenstunden bei der Arbeit.

MOSTVIERTEL. Derzeit konzentriert man sich auf die linke Seite und durchforstet die betonierte Grundfeste entlang das Erdreich, das teilweise bereits zweimal zuvor umgegraben worden war. Damals tauchten ein Baumwolltuch, das in den Medien als „Leichentuch“ großes Interesse geweckt hatte, sowie ein Betonbrocken mit einem Abdruck auf, der für einige einem Hüftknochen entsprechen könnte. Ursprünglich war auch von Knochenfunden die Rede. Seitens der Behörden handelte es sich dabei nicht um Indizien, die auf eine einbetonierte Leiche hingewiesen hätten.

Foto: DOKU NOE

Umfangreiche Grabungen

Militärische Luftbildaufnahmen führten, wie bereits erwähnt, zu den aktuellen, diesmal weit umfangreicheren Grabungen. Bereits 2019 wies Andreas G., ein Neffe des mittlerweile inhaftierten Clanchefs Arthur B., eindringlich darauf hin, dass sein Onkel gemeinsam mit dem mittlerweile verstorbenen Bruder die Leiche unter der Grundfeste vergraben hätte. Er selbst war damals am nächsten Morgen vor Ort, um beim Betonieren zu helfen. Verwundert nahm er zur Kenntnis, dass ein beträchtlicher Teil der Begrenzung in einer Nacht- und Nebelaktion von den Brüdern händisch betoniert worden war, obwohl am nächsten Tag Maschinen dafür zur Verfügung standen.

Foto: DOKU NOE

Die schwarze Plane am Transporter

2019 wurde diese Erinnerung ein wesentlicher Puzzlestein, der in Kombination mit weiteren Aussagen ihn und seine Schwester zur Anzeige gegen Arthur B. wegen Mordverdachtes brachte. Die Geschwister gaben unter anderem zu Protokoll, dass ihre Großmutter Stefanie immer wieder ein Gespräch mit ihrer Schwester, der Mutter von Arthur B., erwähnte. Demnach habe Arthurs Bruder einen Anruf von dem Clanchef erhalten. Er müsse zu ihm in den Bezirk Amstetten fahren, er habe etwas zu transportieren. Bei dem, wenige Kilometer entfernten Haus habe Arthur ein großes Paket in einer schwarzen Plane auf den Transporter seines Bruders aufgeladen. Man sei damit zurück zum Haus im Bezirk Melk gefahren und habe das mysteriöse Ladegut zunächst in der Garage abgeladen. Erst jetzt habe Arthur seinem Bruder und der, ebenfalls dort wohnenden Mutter gebeichtet, dass sich in der Plane die Leiche Marias befände. Er habe die junge Frau erschlagen, habe Stefanies Schwester als unmittelbare Zeugin behauptet.

Die Angst vor dem Clanchef

Ein ähnliches Geständnis machte die Mutter Arthurs kurz vor ihrem Tod auch gegenüber einer Tochter Stefanies. Die, erst vor wenigen Wochen verstorbene Frau gab bei ihrer Einvernahme an, dass Arthurs Mutter ihr sogar die genaue Stelle zeigen wollte, wo ihre Söhne die sterblichen Überreste vergraben hätten. Das sei dort, wo sie mit dem Wohnwagen gestanden seien. „

Hat´s da nicht herauf gestunken?“

, habe sie die Tochter ihrer Schwester gefragt. Leider verstarb die unmittelbare Zeugin, noch bevor sie die Mitwisserin zu besagter Stelle bringen konnte. Wie die meisten Mitglieder der Großfamilie habe auch sie aus Angst vor dem Clanchef dieses Geheimnis bis 2019 für sich behalten.
An der Straße, die am Haus der Grabungen vorbeiführt, schien am dritten Tag der Grabungen eine Art Sensations-Tourismus zu herrschen, denn auffallend viele Autos fuhren trotz 70er Zone im Schritttempo am Haus vorbei.

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