Hallo, hier spricht die Polizei

- Wolfgang Eisenkölbl, BPK-Kommandant: "Ich persönlich habe damit noch kein Problem gehabt."
- hochgeladen von Barbara Zedlacher
Bundespolizei spart für Handys das Mitschicken der legendären 059-133-er Nummer ein
Gespart wird auch bei der Polizei. Ein Schritt: Anrufe von den Ordnungshütern kommen am Handy nur mehr „anonym“ an. Aus Kostengründen.
BEZIRK/NÖ. Bis vor kurzem leuchtete noch die 059-133 und die Durchwahl der jeweiligen Polizeiinspektion am Telefondisplay auf, wenn die Polizei Sie anrief. Man wusste also, die Polizei hat Ihnen etwas mitzuteilen. Vielleicht die freudige Nachricht, dass der Einbrecher, der den Familienschmuck geklaut hat, gefasst wurde, oder man wurde gebeten, eine Zeugenaussage zu machen.
Aber das ist vorbei. Wenn die Polizei nun einen Bürger auf dessen Mobiltelefon anruft, ist sie nur noch ein „anonymer Anrufer“. Nun gibt es allerdings Leute, die bei anonymen Anrufern aus Prinzip nicht abheben. Damit wird es für die Polizeibeamten natürlich schwieriger, mit der Bevölkerung telefonisch in Kontakt zu treten. Ein „Problem“ sei das laut Bezirkspolizeikommandant Oberst Wolfgang Eisenkölbl bisher noch nicht. Der Polizeichef hat bisher selbst noch kein Problem damit gehabt, da er mehr mit dem Diensthandy telefoniere als übers Festnetz. Allerdings weiß Eisenkölbl auch zu berichten, dass es vielen Kollegen nicht gefällt und das Telefonieren von Dienststelle zu Dienststelle manchmal Probleme bereite. Angeblich habe im April schon die Personalvertretung an das Ministerium geschrieben, diese Verordnung wieder zurückzunehmen, auch wenn Kostengründe dafür ausschlaggebend gewesen sein dürften.
Generalmajor Franz Popp vom Landespolizeikommando präzisiert: „Die Ursache des Unterdrückens der Rufnummern ist, dass zur Kostenersparnis Anrufe zu Mobiltelefonen über spezielle Anschlüsse (Booster) des jeweiligen Betreibers geroutet werden und somit nur netzinterne Kosten anfallen.“
Bezirkspolizeichef Eisenkölbl bezweifelt allerdings, dass damit wirklich eingespart werde: „Wenn man dann, weil auf „anonym“ niemand abhebt, neuerlich übers Diensthandy einen Anruf tätigen muss, bleibt fraglich, ob das wirklich billiger kommt.“ Zusätzlich seien die Beamten angewiesen worden, mehr das Diensthandy zu benutzen.
Laut Popp sei sich das Bundesministerium für Inneres der Problematik der unterdrückten Nummern bewusst: „Und bestrebt technisch mögliche, sinnvolle Lösungen zu finden.“
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