Laufbericht Habmarathon Meran 2014

Die St. Nikolaus Kirche, das Wahrzeichen von Meran vom Tappeinerweg aus
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  • Die St. Nikolaus Kirche, das Wahrzeichen von Meran vom Tappeinerweg aus
  • hochgeladen von Hans Stockinger

Liebe LauffreundInnen,

nachdem ich mich in meinen letzten Berichten immer in Baden und Umgebung herumgetrieben habe geht es heute etwas weiter weg: Nach Meran in Südtirol. Wer noch nicht in Meran war - als Kurstadt ist es in Teibereichen durchaus mit Baden vergleichbar, immer wieder habe ich Ähnlichkeiten gefunden. Doch durch seine Lage im hochalpinen Umfeld mit starkem mediterranem Einfluß ist es auch wieder ganz anders - wunderschön, abwechslungsreich und absolut sehenswert!

Der Grund für meinen Besuch in Meran war aber nicht (nur;-) die landschaftliche Schönheit sondern der dortige Halbmarathon. Ich war ja schon letztes Jahr dort, mit dem Anspruch eine Zeit von unter 1:30 zu laufen - was mit 1:33:57 kräftig danebenging. Nicht zuletzt, weil ich die Strecke ordentlich unterschätzt hatte: Da geht es nicht wie beim Wachau-HM fast gleichmäßig vom Start bis in´s Ziel sondern um zahlreiche Ecken und Kanten. Und die etwa 2Km lange Steigung durch die Obstplantagen hinauf nach Algund ist zwar landschaftlich schön, kostet aber auch Zeit und Kraft. Dazu noch feuchtschwüles Wetter ... aber genug der Ausreden, heuer kenne ich die Strecke, bin besser vorbereitet. Diesmal werde ich mein Vorhaben umsetzten!

Am Rennmorgen ist es kalt und es regnet stark - hmmmmnaja ... Regenjacke anziehen oder naß werden? Im Zweifelsfall werd ich lieber naß und mir ist kalt als zu heiß - also ohne Regenjacke. Aber ich habe keine Lust in der Kälte und Nässe lange am Start zu warten daher laufe ich erst 10 Minuten vor dem Rennbeginn vom Hotel los die 1,5Km zum Startbereich. Passt - gut aufgewärmt komme ich an und nur wenig später heißt es 3 - 2 - 1 - LOS! Gut gelaunt stürze ich mich in´s Getümmel und versuche zu Beginn, einerseits nicht in allzu große Lacken zu steigen und dabei gleichzeitig niemandem auf die Füße zu treten - garnicht so einfach ;-) Der erste Km geht schnell vorbei und auf der regenverwaschenen Anzeige meiner Uhr kann ich bei einem kurzen Blick nur irgendwas mit 3.. erkennen - O.K., ich bin wieder einmal zu flott dran - also einbremsen! Etwas langsamer geht´s durch die verregnete Stadt ... aber irgendwie ... 2Km und 8:10 ... so ganz passt´s nicht ... 3Km und 12:30 ... mein normales lockeres Laufgefühl will sich nicht einstellen, die Beine wirken etwas schwer.

Bei Km4 und 16:50 ist die erste kleine Runde durch die Stadt beendet, nun beginnt die erste 8,5Km-Schleife nach Algund ... eigentlich geht es im leichten Regen durch die Allee der Freiheitsstraße ganz gut dahin, die Zeit passt soweit aber das Laufgefühl passt immer noch nicht. Ich versuche den Kopf freizukriegen, lockerer zu werden, an nichts zu denken, nur schauen und dahinlaufen aber im Hinterkopf sitzen Zweifel und in den Beinen eine ärgerliche Trägheit. 5Km und 21:00 - jaaaa aber es liegen noch 17Km von mir, wie soll das gehen? Nun beginnt die lange Steigung durch die Spalierobstgärten hinauf nach Algund - na gut, es sind nur etwa 50Hm auf 2Km aber die reichen um mich weiter zu verunsichern. Im Gegensatz zum Vorjahr sind die Obstbäume übrigens bereits abgeblüht, also verpasse ich im Regen nichts wenn ich statt die Landschaft zu genießen nur vor mich hingrummle. Verdammter Mist, was ist hier los, wieso läuft´s hier nicht? 6Km und 25:20. Was ist hier anders als z.B. letztes Jahr beim Piestingtal-HM? Der war von Anfang bis Ende ein Genuß! Bei Km7 und 29:50 steigt leise Panik auf - bin ich dabei den Lauf schon wieder zu versauen??? Dazu kommt jetzt noch das Getrappel einer großen Gruppe die mich einholt - der 1:30-Schrittmacher und in seinem Gefolge ein ganzer Haufen LäuferInnen ziehen an mir vorbei - DAS GIBT´S DOCH NICHT! HILFE! Nein, die dürfen mich nicht abhängen, koste es was es wolle, ich MUß an denen dranbleiben ... zum Glück haben wir jetzt den höchsten Punkt der Strecke in Algund erreicht, nun geht es wieder zurück nach Meran. Das kommt mir entgegen, leicht bergab "dahinrollen" liegt mir ... und siehe da, nach nur einem Km in dem Pulk fühle ich mich schon besser ... das "einfach in der Herde dahintraben und sich um nichts kümmern müssen" scheint mir gut zu tun, die Beine werden auf einmal leichter, lockerer und bei Km10 und 42:30 fühle ich mich fast schon richtig wohl. Die kleine Steigung die Laurin-Straße hinauf stecke ich wie nix weg, es macht schon wieder Spaß zum Pace-Maker aufzuschließen und vorne im Pulk mitzulaufen, nicht hintennach. Durch´s Vinschgauer Tor geht es zurück in die Altstadt und dann auf zur zweiten 8,5Km-Schleife.

Was für ein Unterschied zur vorigen Runde hier auf der Freiheitsstraße! Alles bestens, die Beine laufen von alleine, ich muß mich bewusst einbremsen um dem Schrittmacher nicht davonzulaufen. Auch wenn die Versuchung groß ist - nur nicht übermütig werden! Noch fehlen 8Km, da kann eine Menge passieren, mein "Hoch" auch schnell wieder vorbei sein. Aber einstweilen passt es, entspannt laufe ich in der Gruppe mit, habe mehr Zeit für die Umgebung die noch immer unter einem leichten Regengrauschleier liegt - egal. Die Steigung nach Algund hinauf - da habe ich vorige Runde solche Probleme gehabt? Unverständlich ... problemlos und ruhig laufe ich bergan, merke aber daß andere Probleme kriegen, kämpfen, zurückfallen. Wieder am höchsten Punkt in Algund - jetzt geht es nur noch etwa 5,5Km zurück in´s Ziel. Eigentlich sollte ich nun ein wenig Gas geben, es kann nicht mehr viel passieren, dann wäre eine 1:28er Zeit locker drin. Aber es ist so angenehm, einfach hinter dem Schrittmacher herzulaufen und die ursprünglich angepeilte 1:29er Zeit schaffe ich so ja auch 100%ig - wozu also unnötig anstrengen? Auf den letzten Kilometern wird unser Pulk immer kleiner - ein paar sind ehrgeiziger als ich und ziehen nach vorne weg, ein paar bröckeln hinten ab, ich bleibe konstant auch wenn ich auf dem letzten Kilometer langsam wieder die Beine spüre, aber egal. Nochmal durch das Vinschgauer Tor ... in der Altstadt stehen viele Menschen und feuern uns an ... Theaterplatz, Theater-Brücke über die Passer und dann Zielsprint - durch! Mit 1:29:33 habe ich meine Vorgabe locker geschafft und im nächsten Jahr sind sicher noch 2 Minuten drin ;-)

Soweit mein Laufbericht. Allerdings gibt es noch ein paar Dinge die ich loswerden möchte:

- Info´s, Bilder und Ergebnisse zum Lauf gibt es auf http://www.marathon-meran.com/de/

- Vielen Dank an den 1:30 - Schrittmacher, ohne ihn hätte ich den Lauf womöglich wieder ordentlich vermurkst!

- Wenn man schon die etwa 600Km (von Baden aus) nach Meran fährt, dann sollte man unbedingt ein paar Zusatztage einplanen. Auch wenn ich bisher zweimal Pech mit dem Wetter hatte - es gibt unglaublich viel zu sehen! Die Altstadt selbst, natürlich die Laubengasse mit ihren Geschäften und Lokalen, die St. Nikolaus Kirche, die Promenaden entlang der Passer, der wunderschöne Tappeinerweg oberhalb der Stadt zur Gilf-Klamm, die Trautmannsdorff-Gärten, Dorf Tirol und Schloß Tirol, die Kirche von Algund undundund ... ganz zu schweigen von den Bergen und Pässen ringsum mit ihren zahlreichen Attraktionen! Allerdings will ich nicht verschweigen daß manchmal ganz schön viel Trubel herrscht.

- Einen gravierenden "Nachteil" hat der HM in Meran schon: Ich kenne keinen Lauf, bei dem die Konkurrenz - zumindest in meiner Altersklasse - so stark ist wie hier. Zum Vergleich: Beim Wachau-Halbmarathon (der viel leichter ist) wäre ich mit meiner Meran-Zeit 13. von 387 Läufern geworden. In Meran: Nur 27. von 134! Keine Chance auf einen Top-Ten-Platz. Na vielleicht nächstes Jahr, wenn ich wirklich noch 2 Minuten schneller werde und in der 55er Klasse starte ... ;-)

- Die Fotos für diesen Bericht auszuwählen war eine Qual - sooo viel weglassen zu müssen war ganz schön schwer!

LG bis zum nächsten Mal

Hans

Wo: Theaterplatz, Theaterplatz, 39012 Meran auf Karte anzeigen

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