Neue Ausstellung
Brigittenauer Künstler setzt die Natur in Szene
Maler, Autor und Perkussionist: Der Brigittenauer Florian Leibetseder hat verschiedenste Talente.
WIEN/BRIGITTENAU. In der Natur ist der Brigittenauer Maler Florian Leibetseder in seinem Element. Gerade bereitet er eine Ausstellung unter dem Titel "Steine und Wasser" vor, die im Juni in der Galerie Art&Design in Floridsdorf stattfinden wird.
"Ein Termin steht noch nicht fest, den werde ich aber rechtzeitig auf meiner Homepage bekannt geben", so der 64-jähriger Künstler, der in altmeisterlicher Öl-Technik, naturgetreu, aber so gar nicht altmodisch malt.
Die Bilder flimmern in bunten Farben. Dass keine Menschen und Objekte zu sehen sind, hat System: "In einer Zeit des Klimawandels, in der sich der Mensch quasi selbst eliminiert, möchte ich die Natur so zeigen, wie sie auch nach uns in beeindruckender Schönheit in sich selbst ruhen wird."
Kreativität als Wegbegleiter
Malen und Zeichnen begleiten Leibetseder seit seiner Kindheit. Als Kind kam er erstmals mit Kunst in Kontakt und arbeitete schon als 16-Jähriger an Künstlerworkshops mit. Auch die Musik begleitet ihn seit seiner Schulzeit. Noch heute stehen in seinem Atelier ein Schlagzeug und Bongos, an denen er aber mittlerweile nur für sich selbst spielt. "Ich war Perkussionist bei der Band Crumb, das war lässig."
Doch das Malen war schon immer eine Insel der Ruhe und Zentrum seines kreativen Schaffens. "Ich brauche es, um mich zu ordnen, System ins tägliche Chaos zu bringen", erklärt Leibetseder, der eine Ausbildung der Hochschule für Angewandte Kunst gemacht hat.
Immer wieder sucht der Brigittenauer neue Arten, um sich auszudrücken. Etwa veröffentlichte er 1992 einen Roman mit dem Titel "Schlüsselloch". "Kunst braucht breitere geistige, seelische, gefühlsmäßige, das ganze Universum umfassende Ebenen und nicht nur eine einzige", ist er überzeugt.
Energie und Kreativität schöpft Leibetseder auch durch das Reisen. "Um zu beobachten, anzunehmen und in mein eigenes Leben zu setzen", wie er sagt. Eine wichtige Erfahrung war sein halbes Jahr in Indien. "Danach habe ich gewusst, was ich wirklich will: malen."
Kunst-Unterricht in der Volksschule
Zwölf Jahre lang war Tschechien der Lebensmittelpunkt des Brigittenauer Künstlers. "Ich bin 1993 in das Prag von Havel übersiedelt, dort herrschte ein wunderbarer freier Spirit, eine völlig neue Welt voller faszinierender Erfahrungen."
Regelmäßig pendelte er nach Wien zu seiner Tochter. Daraus wurde sein bisher größtes Kunstprojekt: Er organisierte eine Kunstschau mit Werken, die Alltagsgegenstände und Bilder aus den beiden Welten Wien und Prag in Szene setzten.
Wieder in Wien folgten zahlreiche Projekte und Ausstellungen. Seit 15 Jahren malt er mit Kindern der Volksschule St. Elisabeth. Dort unterrichtet er zwei Mal die Woche 25 Schüler. Aktuell überlegt er, ob er nach diesem Unterrichtsjahr nicht aufhören sollte.
"Langsam komme ich in ein Alter, wo ich meine Kraft für meine eigene Kunst konzentriert bündeln muss." Denn für sich und die Kunst Zeit zu haben, sei unverzichtbar.
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