Illegale Radwege
In der Brigittenau zischen die Radfahrer
Mit "Fahrradfahren verboten"-Schildern, will man die Situation rund um den Hannovermarkt verbessern.
BRIGITTENAU. Radfahrer, die verbotenerweise auf dem Fußweg unterwegs sind. Das Ergebnis: eine Vollbremsung, geschockte Fußgänger, die den Radfahrern nachschreien – und das ohne Erfolg. Situationen wie diese gibt es regelmäßig rund um den Hannovermarkt.
Damit sich die Umstände bessern, schlägt Bezirksrätin Sophia Kern (FPÖ) vor, dass rund um den Hannovermarkt "Fahrradfahren verboten"-Schilder aufgestellt werden. Seit 27 Jahren wohnt Kern in diesem Grätzel. "Ich und meine Tochter sind in der Nähe zu verschiedenen Zeiten sehr oft unterwegs. Die Situation wird seit zwei Jahren immer schlimmer, da die Radfahrer keine Rücksicht auf andere nehmen", erklärt die Bezirksrätin.
Kinder in Gefahr
Nicht nur Markt- und Lokalbesucher sowie Spaziergänger halten sich rund um den Hannovermarkt auf. Auch Eltern mit ihren Kindern. In der Pappenheimgasse 22a befindet sich ein Kindergarten. Gleich daneben ein Fußballkäfig, wo die Kinder gerne spielen. Deshalb kommt es auch manchmal vor, dass diese unerwartet auf den Wegen auftauchen, weil sie zum Beispiel einem Ball nachlaufen. Und plötzlich zischt ein Radfahrer vorbei und die Gefahrensituation ist vorprogrammiert. "Mit den Schildern will ich erreichen, dass sich die Situation in Zukunft verbessert", erklärt Kern. Im Antrag steht geschrieben: "Radfahrer, die verbotenerweise auf den Fußwegen unterwegs sind, fahren viel zu schnell und rücksichtslos. Hinweise auf das Verbot werden in der Regel mit Beschimpfungen oder Ignoranz beantwortet."
Ich versuche, mich mit dem Antrag für die Schwächsten einzusetzen, die Fußgänger. Sophia Kern, FPÖ
Für Kern ist es vollkommen in Ordnung, wenn Radfahrer unterwegs sind oder ihr Rad schieben. Es geht ihr lediglich um die Anrainer, die gefährdet sind. "In der Pappenheimgasse gibt es keine Radwege. Daher dürfen die Radfahrenden legal nur im Fließverkehr auf der Fahrbahn mitfahren", heißt es von der MA 46 für Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten. "Für die Überprüfung der Einhaltung der Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung ist die Polizei zuständig, die auch über allfällige Vergehen dort Bescheid weiß", erklärt die MA 46 weiter.
Wie das zuständige Polizeikommissariat Brigittenau die Situation einschätzt, wurde bis Redaktionsschluss nicht beantwortet. Eines ist aber gewiss: "Der Antrag wurde an die Bezirksentwicklungs- und Verkehrskommission zugewiesen und wird nun weiterbesprochen", heißt es vom Büro des Bezirksvorstehers Hannes Derfler (SPÖ). Bis dahin ist Vorsicht geboten.
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