Grüne Brigittenau
Mehr Grün und weniger Verkehr beim Hannovermarkt gefordert
Mit Anrainerparkplätzen, Wohnstraße und besseren Übergängen will die Brigittenau für eine Verkehrsbegruhigung beim Hannovermarkt sorgen. Doch den Bezirksgrünen geht dies nicht weit genug.
WIEN/BRIGITTENAU. Der Hannovermarkt ist zugleich eine Einkaufsmöglichkeit, eine Kommunikationsdrehscheibe und ein Anlaufpunkt für viele Brigittenauer. Doch vor allem am Wochenende führt das starke Verkehrsaufkommen zu Lärm und Stau. Die Folge sind auch Unfälle – die meisten sind es im Kreuzungsbereich Othmargasse mit Hannovergasse, so die Verkehrsunfallkarte der Statistik Austria.
Die die Brigittenauer wünschen sich eine Verbesserung der Verkehrssituation im Grätzel, dies zeigt etwa eine Anrainerbefragung aus dem vergangene Jahr. Bezirksvorsteher Hannes Derfler (SPÖ) verspricht: „Beginnend mit der Sanierung des Hannovermarktes hat der Bezirk ein Gesamtkonzept entwickelt, das in Kürze in seiner vollen Funktionalität zur Verfügung stehen wird.“
Neues Konzept verspricht weniger Verkehr
Für das Grätzel rund um den Hannovermarkt ist eine neue Verkehrsordnung mit Anrainerparkplätzen geplant. Zudem soll es eine Wohnstraße in der Othmargasse und bessere Übergängen zum Markt geben. Die Umsetzung soll noch diesen Sommer beginnen.
Doch für Bezirksvize Barbara Pickl (Grüne) geht das geplante Konzept nicht weit genug: „Eine zukunftsfähige Verkehrsplanung und Stadtentwicklung darf sich nicht auf Parkplatzprobleme beschränken" Sie fordert auch ein Konzept für den Liefer- und Marktverkehr, den Durchzugsverkehr, die Intervalle der Öffis als auch eine Erweiterungsmöglichkeit für den Markt. Basierend darauf hat die grüne Bildungswerkstatt (GBW Wien) bei Verkehrsexperte Ulrich Leth der TU Wien eine Studie in Auftrag gegeben.
Grüne fordern zusätzliche Maßnahmen
Mit dem Konzept „Grätzl.LebensQualität“ will der Verkehrsexperte zur Beruhigung der Straßen um den Hannovermarkt beitragen: „Obwohl der Markt sehr gut öffentlich angebunden ist, verursachen der Durchfahrts- und der Parkplatzsuchverkehr jede Woche ein Verkehrschaos in den angrenzenden Wohnungsgebieten.“ Um diese Verkehrswege zu beschneiden, könne man am Dreiecksparkplatz bei der Gerhardusgasse ansetzen.
Statt der 65 Stellplätze empfiehlt der Experte, dass der betreffende Bereich bei der Gerhardusgasse für Anrainerparkplätze oder als Markterweiterung genutzt wird. Als Alternative oder zusätzliche Lösung kann die Gerhardusgasse zur Sackgasse werden. Die Othmargasse zur Fußgängerzone umgebaut werden.
Pickl möchte jedenfalls die nächste Zeit nutzen, um parallel zu den geplanten Umbauarbeiten eine Lösung für das gesamte Grätzl zu erreichen: „Schilder alleine werden keine Verbesserung bringen“, so die Grünen-Politikerin. „Viel Auto-Verkehr – das bedeutet noch lange keinen lebendigen Markt.“ Denn wer Aussicht auf einen Parkplatz und die Gelegenheit zur Zufahrt hat, werd erweitert mit dem PKW um den Markt kreisen. Daneben stünde aber die eigens für den Markt errichtete Tiefgarage in der Jägerstraße halb leer.
„Öffentlicher Raum, insbesondere Verkehrsraum braucht eine gerechte Verteilung", ergänzt Elisabeth Kittl, Obfrau der GBW Wien. Deshalb fordern die Grünen begleitende Umbauten mit Pollern und Pflanzen. Gewünscht ist auch eine weitere Attraktivierung des Hannovermarktes sowie des ganzen Grätzels mit mehr Bänken und Brunnen und vor allem weniger Verkehr.
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