Tausche Trüffel gegen Leckerli
Die bz war unterwegs mit Pilzsucher Richard Poltnig und seiner fünf Jahre alten Hündin Bodza.
Die Tage der Steinpilze, Parasole und Co. sind für heuer gezählt. Unter der Erde wächst aber, was Gourmets besonders zu schätzen wissen – die Trüffel hat Saison. Richard Poltnig ist passionierter Trüffeljäger. Mit seiner Mischlingshündin Bodza macht er die Wälder nahe Wien unsicher. Was gefunden wird, kann man im Trüffelmarkt in der Strohgasse 16 im dritten Bezirk kaufen.
"Am Anninger kann man bereits Trüffel finden", sagt Poltnig. Ab Gumpoldskirchen können Schwammerlsucher also starten. Die Pilze wachsen nur wenige Zentimeter unter der Erde, sind aber trotzdem nur mit tierischer Hilfe zu finden. Bodza ist fünf Jahre alt, in Ungarn ausgebildeter Trüffelsuchhund und arbeitet auf Honorarbasis. "Die Transaktion heißt Trüffel gegen Leckerli. Das ist ein strenger Vertrag. Wenn der nicht eingehalten wird, wird sie unleidig", so Poltnig.
Im Wald nimmt der Hund die Fährte auf. Die Schnauze hängt nur wenige Zentimeter über der Erde. Da wird geschnüffelt und geschnauft, Bodza ist in ihrem Element. Wenn dann die Trüffel gewittert wird, geht es ganz schnell. Wenige Sekunden graben, zubeißen und auf Kommando wird die kleine schwarze Knolle in die Hand des Herrchens gespuckt.
Wenige Trüffeln heuer
"In unseren Wäldern findet man schwarze Sommertrüffeln und rote Trüffeln. Letztere riechen nach viel, schmecken aber nach fast nichts", so Poltnig. Die Sommertrüffeln hingegen haben derzeit einen Wert von 350 Euro pro Kilogramm und mehr.
"Es ist ein schlechtes Schwammerljahr, weil es so trocken war, da fällt auch die Trüffelernte bescheiden aus", so Poltnig. Er sammelt seit seiner Kindheit Pilze. Mit Trüffeln beschäftigt sich der studierte Mathematiker seit bald 20 Jahren. Die heimischen Trüffeln erinnern vom Geruch an Steinpilze, kombiniert mit dem unvergleichlichen süßlich-nussigen Trüffelaroma und sind vielseitige Würzpilze. Zu Sellerie und Ei passen sie ebenso wie zu Honig oder auch Spinat.
Noch am 14. und 21. November kann man den Trüffelmarkt besuchen und sich von Richard Poltnig und drei anderen Experten beraten lassen. Da gibt es nicht nur die heimischen Trüffeln zu kaufen, sondern auch die besonders teuren weißen Trüffeln, die man erst in Kroation und Italien finden kann.
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