Wasnergasse: Radweg-Diskussion geht weiter
Wasnergasse: Die Vorschrift, den Radweg zu nutzen, könnte im Frühjahr 2015 fallen. Bezirk ist dagegen.
BRIGITTENAU/LEPOLDSTADT. Der gemischte Weg für Radfahrer und Fußgänger entlang der Wasnergasse an der nördlichen Augartenseite sorgt erneut für Gesprächsstoff.
Der Bezirk hat in der Vergangenheit mit einigen baulichen Maßnahmen auf das erhöhte Gefahrenpotenzial zwischen Fußgängern und Radfahrern reagiert. „Es geht hier vor allem um die Sicherheit“, so Derfler. Seit einigen Jahren setzt sich eine Bürgerinitiative für die Öffnung ein, der Bezirk hat sich mehrheitlich dagegen ausgesprochen. Nun hat Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou die Diskussion erneut angestoßen.
Konflikte der Nutzer
Der Grund für das Hin und Her: Geht es nach der Initiative, können schnelle Radler auf der Straße in die Pedale treten, während langsame weiterhin am Radweg fahren. Auch die Wiener Linien sind wenig begeistert und befürchten eine Behinderung der Buslinie 5A.
„Für Radfahrer wird bei einer Öffnung der Wasnergasse auch die Zufahrt auf die Fahrbahn ein Problem werden, denn von der Adolf-Gstöttner Gasse kommend, müsste man über den Zebrastreifen auf die Straße fahren, was man nicht darf und wie der Radler beim Gaußplatz wieder auf den Radweg kommen soll ist auch fraglich“, so der Bezirkschef Hannes Derfler.
Aber nicht nur baulich und politisch ist die neue Mischlösung für Fahrräder entlang des Augartens noch etwas unklar. „Ob der Kompromiss, dass Radfahrer sowohl auf dem Gehsteig als auch auf der Wasnergasse fahren dürfen eine Lösung für das Problem ist, ist fraglich“, erklärt Nikolaus Authried, Jurist beim ÖAMTC Rechtsdienst die Lage. „Das Problem besteht bei dieser Regelung ja weiterhin, denn nach wie vor ist der Gehsteig eine gemeinsam von Radfahrer und Fußgänger genutzte Fläche. Für eine rechtlich eindeutige Situation müssten beide Bereiche deutlich gekennzeichnet und voneinander getrennt werden“, führt der ÖAMTX Experte weiter aus.
Noch keine beschlossene Sache
Eine Entlastung des Gehsteiges durch die Öffnung der Wasnergasse für Radler würde für Fußgänger zweifelsfrei ein Mehr an Sicherheit bedeuten, jedoch hätte man immer noch eine gemeinsam zu nutzende Fläche und damit einhergehendes Konfliktpotential.
Wie es nun mit dem Gehsteig, der gemeinsamen Nutzung und der Öffnung der Wasnergasse weitergeht ist noch nicht in Stein gemeißelt, wie Hannes Derfler betont: „Im Dezember gibt es noch eine Augenscheinsverhandlung mit der MA 46 bei der auch ich Mitspracherecht habe und es existiert ein gültiger Mehrheitsbescheid der ÖVP und SPÖ, wonach die bisherige Regelung bestehen bleiben soll. Das letzte Wort ist in dieser Sache noch nicht gesprochen.“
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