Frauenpower und Pferdestärken
In der Brigittenau führt Marion Michelmayer ein Motorradgeschäft mit Leidenschaft und einem klaren Ziel.
BRIGITTENAU. Statt zur Barbiepuppe, griff sie von klein auf zum Motorrad. Marion Michelmayer, jetzige Geschäftsführerin des Familienbetriebes, der Zweiradhandlung und -Werkstätte Hebart, wuchs zwischen jeder Menge Pferdestärken auf.
Erstmalig auf dem Bock saß sie mit circa acht Jahren. In Zwettl, dem Herkunftsort ihres Vaters und der Heimat ihrer Großeltern, bei denen Marion ihre Sommer verbrachte, bretterte sie über Wald- und Wiesenwege. Mit 16 folgte dann offiziell der Mopedführerschein, um auch die Straßen unsicher machen zu können. Anstatt auf den Rat ihrer Eltern zu hören, eine andere Laufbahn einzuschlagen, blieb sie ihrer Leidenschaft zu den Motorrädern treu und arbeitet engagiert und beherzt in der Werkstatt mit. Nach und nach wuchs die Geschäftsfläche, doch der Familie war wichtig, den Standort im 20. Bezirk zu erhalten. Was heute nur die Werkstatt ist, war früher die gesamte Geschäftsfläche. "Viele wachsende Unternehmen weichen an den Stadtrand aus. Unsere Kunden schätzen gerade die zentrumsnahe Lage", erklärt Marion Michelmayer.
Frau mit Ziel
Zwar geplant, aber durch einen schweren Schicksalsschlag in der Familie vorzeitig notwendig geworden, übernahm sie im Jahr 2005 die Geschäftsleitung. Heute wird sie als Frau in dieser Männerdomäne voll akzeptiert, wegen ihrer Expertise sogar geschätzt, doch das war nicht immer so. Marion erzählt von einer Kundschaft, die, ohne sie eines Blickes zu würdigen, lediglich über ihre Schulter starrte. Auf die Frage, ob sie ihm helfen könne, meinte der Kunde: "Arbeitet hier vielleicht auch ein Mann?"
Gerade erst wurde der Flagship-store des Handelspartner Royal Enfield fertiggestellt. Für die Zukunft ist geplant, einen weiteren angrenzenden Schauraum für den Partner der ersten Stunde, Yamaha, und eine gleichwertige Verkaufsfläche zu schaffen. Ansonsten soll der Weg so weitergehen wie bisher. "Denn der Kunde soll sich auch in Zukunft wohlfühlen, als ein Teil unserer großen Familie", schließt Marion Michelmayer ab.
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