Jägerstraße: Endstation für kaputte Fahrräder
Die Radabstellplätze bei der U6-Station Jägerstraße werden zur Entsorgung kaputter Räder verwendet. "Mir wurden schon drei Räder und ein Sattel gestohlen. Gleichzeitig werden die Fahrradkörbe immer wieder als Mülleimer von Passanten benutzt", klagt eine Anrainerin.
BRIGITTENAU. Fahrräder ohne Sättel, verrostete Fahrräder ohne Räder oder nur mehr Teile von Rahmen: Bei den Radabstellplätzen rund um die U-Bahnstation Jägerstraße werden immer öfter Fahrradleichen entsorgt. Besonders ärgerlich sind diese Praktiken dann, wenn dadurch die wenigen verfügbaren Abstellplätze für reguläre Radfahrer besetzt sind. Brigittenauerin Ottilie Ebner: „Ich bin täglich mit dem Fahrrad unterwegs.
Die Anbindung mit der U-Bahn und dem Fahrradweg sind optimal. Leider muss ich mein Fahrrad aber oft an Lichtmasten oder Bäumen befestigen.“ Durch diese exponierten Abstellflächen passieren immer wieder Diebstähle. Ebner: „Mir wurden schon drei Räder und ein Sattel gestohlen. Gleichzeitig werden die Fahrradkörbe immer wieder als Mülleimer von Passanten benutzt.“
Bürgerdienst und MA 48
Der wiederholt informierte Bürgerdienst hat die Bitten zur Entsorgung der Fahrradleichen an die zuständigen Behörden weitergeleitet. Meldungen über Fahrradwracks im öffentlichen Raum nimmt die MA-48-Abschleppgruppe unter der Telefonnummer +43/1 760 43 oder das Misttelefon unter +43/1 546 48, entgegen.
Bernhard Ratz, MA 48 Öffentlichkeitsarbeit: „Herrscht Gefahr in Verzug oder handelt es sich nur mehr um Fahrradfragmente, wird eine sofortige Entfernung veranlasst. Ansonsten wird eine Infoschleife am Fahrrad angebracht, die die Entfernung innerhalb von rund vier Wochen ankündigt.“ Ratz verspricht auch, die Situation bei der U6 Station Jägerstraße umgehend zu kontrollieren.
Fahrräder in Wohnbauten
Auch in den angrenzenden Wohnbauten von Wiener Wohnen gibt es immer wieder Probleme mit „illegal“ abgestellten Fahrrädern. Während in Stiegenhäusern wegen der feuerpolizeilichen Vorgaben diese Räder sofort entfernt werden, werden nicht störende Räder erst nach einiger Zeit und nach Anschlägen in Stiegenhäusern entfernt und für sechs Wochen zwischengelagert.
Renate Billeth, Pressestelle Wiener Wohnen: „Wenn es sich um abgesperrtes Privateigentum handelt, können wir die Räder nicht sofort entsorgen. Innerhalb der Frist kann der Besitzer sich aber bei uns melden und sein Eigentum gegen eine kleine Lagergebühr wieder erhalten.“ Falls die Räder nicht abgeholt werden, werden die Räder entsorgt – ebenso wie in Wohnbauten abgestellte Fahrradleichen.
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