Der Doktor und das liebe Vieh

BEZIRK. Wir leiden mit, wenn Kater Charly humpelnd nach Hause kommt oder Rex sich beim Spielen an den Lefzen verletzt. Im vierten Teil der Serie "Mein bester Freund" haben die Bezirksblätter Bruck einen Abend in der Tierklinik Bruck verbracht, sprachen mit Dr. Günther Wanivenhaus über die häufigsten Verletzungen und leisteten Tierbesitzern im Warteraum Gesellschaft, die versuchten, ihre Vierbeiner zu beruhigen.

Kater "Felix" hustet

Da der eigene Kater Felix neuerdings hustet packen wir ihn zum Termin in der Brucker Tierklinik gleich ein. Die Untersuchung lässt er nur widerwillig über sich ergehen, nach dem Abhören und einen Blick in den Rachen steht fest: "Der Bursche hat eine Mandelentzündung, Vitamine und Antibiotikum und es geht ihm gleich besser", so die Diagnose vom Doktor. Felix erhält zwei Spritzen und revanchiert sich mit Fauchen.

Andere Diagnosen als früher

Zu den Gründen der häufigsten Konsultationen der Tierbesitzer meint Wanivenhaus: "Die klassischen Verletzungen durch Unfälle mit Autos oder durch zu wildes Spielen wurden durch sogenannte 'Zivilisationskrankheiten' nahezu abgelöst." Heute machen Magen-Darm-Erkrankungen, Allergien und Zuchtfehler den höchsten Prozentsatz an Patienten aus. "Eine zu kurze Schnauze beim Hund verursacht Atemprobleme, leider noch bei vielen Hunde- und Katzenrassen der Standard. Auch die Hüftdysplasie (HD) lässt sich durch korrekte Zuchten gut ausschließen", erzählt der Tierarzt aus seiner Praxis.

Beispiel an der Natur

"Die beste Medizin ist ein möglichst artgerechtes Leben unseres Haustieres. Damit lässt sich von vornherein vieles vermeiden", rät der Veterinärmediziner, der am Beispiel Katze erklärt wie die Samtpfoten in der Natur leben: "Katzen in freier Wildbahn fressen bis zu zwanzig Mal pro Tag, und zwar in Kleinstmengen. Unsere Stubentiger werden meist zwei- bis dreimal gefüttert, das ist für den Katzenmagen gar nicht gut, der Körper empfindet Stress. Und Stress kann krank machen, sowohl Mensch als auch Tier!"