Kunst ist meine Freiheit

- Martin Müller mit einer seiner zahlreichen erotischen Zeichnungen, die mit Edelmetall veredelt werden.
- hochgeladen von Bianca Mrak
Martin Müller lebt die Freiheit, von der viele nur träumen, sowohl in der Luft als auch in seinem Atelier.
HUNDSHEIM (bm). Martin Müller lebt frei nach Friedrich Schillers Zitat "Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit". Diese Freiheit lebt er in seinem Atelier am Flugplatz Spitzerberg. Müller wurde 1957 in Wien geboren und hat die Kunst schon im Kindesalter für sich entdeckt. Aufgewachsen mit 3 Geschwistern in der Südstadt, erschuf Müller seine erste Keramik bereits im zarten Alter von 11 Jahren, die er nun stolz den Besuchern seines Ateliers zeigt. Der Vater, Primararzt der Intensivmedizin, suchte den Ausgleich in der Holzschnitzerei, die Mutter bemalte Bauernkästen und Keramik - Kunst und Kreativität hatte in der Familie Müller schon seit jeher einen hohen Stellenwert. So besuchte die Familie am Wochenende häufig Museen und Ausstellungen. Früh wurden die Sinne der Kinder für die schönen Künste sensibilisiert.
Heimat der Künste
Heute lebt Martin Müller mit seiner Familie am Spitzerberg. Abgeschieden, aber idyllisch, fernab des Trubels einer Stadt. Im Brotberuf ist er für die Flugunfallkommission des Verkehrsministeriums tätig. Kein leichter Job, ist er schliesslich bei jedem Flugunglück in Österreich vor Ort und rekonstruiert den Hergang und die Ursache. "Als Berufspilot darf ich mir das nicht so sehr zu Herzen nehmen, sonst würde ich nie mehr in ein Flugzeug einsteigen. Objektivität erfordert Distanz.", so der ehemalige Fluglehrer. Müller verweigert vehement die Anschaffung eines Fernsehers, auch Ausdruck seiner Freiheitsliebe. „Die ständige Berieselung durch einen Fernseher blockiert die Kreativität des Menschen.“, ist Müller überzeugt.
Autodidakt Müller
Er arbeitete lange mit Keramik, bevor er begann, über Bronze-Guss nachzudenken. „Eine Keramik fällt zu Boden und zerbricht, die Bronze-Skulptur hingegen ist nahezu für die Ewigkeit, da leidet bloss der Fussboden, wenn sie denn mal fällt.“, lacht Müller. Heute erschafft er seine Skulpturen aus Porenbeton, Gips und Holz, Bronze-Skulpturen sind aufgrund ihrer aufwändigen und kostspieligen Herstellung fast ausschliesslich Auftragsarbeiten. Obwohl er auch erotische Zeichnungen anfertigt und Strickpullover entwirft, die inzwischen zu seinem Markenzeichen avanciert sind, bleibt sein Metier doch die dreidimensionale Kunst. „Die künstlerischen Möglichkeiten sind im Raum ungleich grösser als in der Ebene.“, ergänzt Martin Müller.




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