Römische Einser für Bruck
Die Stadt Bruck verdient ein gutes Zeugnis bei der Barrierefreiheit - alle Gebäude sind gut zugänglich.
BEZIRK (chriss). Ab Anfang 2016 darf es laut Behinderten-Gleichstellungsgesetz bei öffentlich zugänglichen Gebäuden keine Diskriminierung von körperlich beeinträchtigten Personen mehr geben. Das bedeutet zum Teil umfangreiche Umbauten. Denn im schlimmsten Fall können von den Betroffenen Schadenersatzforderungen gestellt werden. Wir haben uns deshalb umgesehen, wie es in öffentlichen Gebäuden in unserer Bezirkshauptstadt derzeit mit der Barrierefreiheit steht. "Sehr gut", meint Brucks Vizebürgermeister Gerhard Weil und ergänzt, "wir sind Vorreiter für die Barrierefreiheit: Schulen, Kindergärten und Rathaus sind ohne Stufen zugänglich." Für die zweifache Mutter Martina Aigner ist es eine große Erleichterung, dass wenig bis gar keine Barrieren mehr vorhanden sind. "Heutzutage hat sich einiges geändert, denn die Post und die Krankenkasse waren mit Kinderwagen früher eine Qual, jetzt wurde es besser", war Aigner immer auf fremde Hilfe oder auf ihren Mann Manfred Weil-Aigner angewiesen. Die Amtswege waren laut der Jungfamilie früher nur zu Zweit durchzuführen.
Barrierefreies Radeln
Barrierefrei wurde auch der Raiffeisengürtel in Bruck. "Das bedeutet, es sind bei den Fußgängerübergängen nur drei Zentimeter Unterschied zwischen Gehsteig und Straße, damit ein leichtes, unbeschwertes Fahren mit dem Rollstuhl oder mit dem Kinderwagen möglich ist", erklärt der Vizestadtchef. Vater Csiky und Jacob Csaba sind vom neuen Raiffeisengürtel begeistert: "Mit dem Fahrrad ist es perfekt, weil damit die Übergänge leichter passierbar sind."
Rollstuhlfahrerin Michaela Trinko kann bei ihrem Arbeitgeber, der Bezirkshauptmannschaft Bruck, ebenfalls barrierefrei mit dem Aufzug zu ihrem Computer-Arbeitsplatz fahren. "Ich bin froh, bei der BH zu arbeiten. Es gibt sogar überdachte Behindertenparkplätze, die ein leichtes Einsteigen ermöglichen." Für Bürodirektor Franz Süß ist die Barrierefreiheit nicht nur für die eigene Mitarbeiterin wichtig, sondern auch für den Kundenverkehr: "Amtswege müssen schnell und unkompliziert vonstatten gehen. Es wird sogar das Vorgehen im Brandfall geübt, wie mit Rollstuhlfahrern umgegangen werden kann."
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