Niederösterreichs Konditoren rüsten sich fürs Weihnachtsgeschäft
Ob Teebäckerei, Makronen, Stollen, Lebkuchen, Petit Four, handgeschöpfte Schokolade, Pralinen oder Schokofiguren – bei den heimischen Konditoren herrscht zurzeit Hochbetrieb. Wie Konditor-Innungsmeister Thomas Hagmann dem NÖ Wirtschaftspressedienst berichtet, sei man für die kommenden Wochen bestens gerüstet. „Jeder unserer 269 Mitgliedsbetriebe gibt sich Mühe, den individuellen Wünschen der Kunden nachzukommen und mit Qualität, Handwerk und Innovation zu punkten.“
Leicht sei dies nicht, denn die Mischung aus Industrieprodukten, Produkten aus dem Osten sowie heimischem Handwerk schaffe für den Kunden ein schwer zu verstehendes Ungleichgewicht. „Heimische Qualität hat eben ihren Preis, nur damit können wir versuchen, den Kunden zu überzeugen. Es ist nicht möglich, ein von Hand hergestelltes Produkt zum selben Preis wie ein industriegefertigtes anzubieten. Dazu kommen noch die Zutaten sowie der Geschmack und das Aussehen. All dies schlägt sich im Preis nieder“, erklärt Hagmann. „Deshalb sind wir bemüht, den Kunden auch eingehende Informationen in Form von Gesprächen beim Einkauf sowie auf unseren Homepages in Text und Bild über unser Handwerk und unsere Produkte zu vermitteln.“
Indes hofft Thomas Hagmann auf die neue Bundesregierung, an die er spezielle Wünsche adressiert. „Das wirtschaftliche Überleben insbesondere regionaler Betriebe ist nach wie vor schwierig. Wie ich von unseren Mitgliedsbetrieben weiß, sind vor allem die Auflagen in Sachen Arbeitszeit, Hygiene und Sicherheit sowie Steuern und Vorschreibungen nur mehr schwer zu schaffen. Hier gibt es auch keinen Nutzen für den Kunden. Das sind Schikanen, die nur den Industriebetrieben helfen.“
Die längst angekündigte Entlastung bei der Arbeitszeitflexibilisierung, im Arbeitsrecht sowie bei behördlichen Prüfungen müsse endlich realisiert werden, denn letztlich seien es die Klein- und Mittelbetriebe (KMU), die die Mehrzahl der heimischen Betriebe ausmachen. „Allein wir niederösterreichischen Konditoren“, so Hagmann, „beschäftigen derzeit an die 2.600 Mitarbeiter und bilden 138 Lehrlinge aus. Wenn man schon immer davon spricht, Regionalität und heimische Produkte zu fördern, dann sollte man es nicht beim Reden belassen, sondern die Ankündigung auch Realität werden lassen!“ (dsh)
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