Landwirtschaft
Zukunft des Rübenanbaus in der Region ungewiss

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Der Rübenanbau in Niederösterreich steht trotz klimafreundlicher Logistik und aktuell guter Absatzmöglichkeiten auf Grund fehlender Pflanzenschutzmittel vor einer unsicheren Zukunft.

BEZIRK BRUCK/L. Mit der vorausschauenden Investition in den Aufbau von Rübenplätzen wurde in den vergangenen Jahrzehnten bereits der Grundstein für eine klimafreundliche Logistik am Puls der Zeit gelegt. Das seither erarbeitete Know-how bildet gemeinsam mit modernster Technik die weitere Basis für einen erfolgreichen Rübenanbau. Die gestiegene Nachfrage und die damit verbundenen attraktiven Erzeugerpreise haben im letzten Jahr ebenfalls gute Rahmenbedingungen geschaffen.

„Die preislichen Rahmenbedingungen für den Zuckerrübenanbau 2024 sind erfreulich, denn die Rübenpreise, die sich von den Zuckermarktpreisen ableiten, liegen auf hohem Niveau. Und auch die Prognosen für den Zuckermarkt bleiben günstig, womit auch für kommendes Jahr attraktive Rübenpreise zu erwarten sind“,

bestätigt Ing. Mag. Josef Eisenschenk, Geschäftsführer der AGRANA Zucker GmbH.

Das Problem trägt den Namen Rüsselkäfer. | Foto: Pixabay
  • Das Problem trägt den Namen Rüsselkäfer.
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Rüsselkäfer vernichtet tausende Hektar

Die Rahmenbedingungen könnten also nicht besser sein, gäbe es da nicht ein großes Problem. Und dieses Problem trägt den Namen Rübenderbrüssler. Auf Grund der milderen Winter und trockeneren Frühjahre wurden in den letzten Jahren bereits tausende Hektar Rübenflächen quasi über Nacht vernichtet. Und auch heuer fielen, trotz kühler und feuchter Witterung im Frühjahr, die den Schädlingsbefall reduzieren würde, wieder ca. 5.000 Hektar dem Schädling zum Opfer. Das Verbot wirksamer Pflanzenschutzmittel trifft die Rübenanbauer somit mit voller Härte. Da verwundert es nicht, dass immer mehr Landwirte dem Rübenanbau den Rücken kehren.

„Wer heimischen Zucker aus streng kontrolliertem Anbau im Regal haben möchte, der muss auch die notwendigen Rahmenbedingungen für eine heimische Produktion schaffen. Es kann nicht sein, dass in Österreich und der EU wichtige Pflanzenschutzmittel verboten werden, die fehlenden Mengen dann jedoch bedenkenlos aus dem Ausland zugekauft werden, wo genau diese Mittel weiterhin eingesetzt oder sogar Urwälder gerodet werden, um die europäische Zuckernachfrage zu befriedigen“,

so die Obmänner der Bezirksbauernkammern Baden Johann Krammel, Bruck/Leitha – Schwechat Gerhard Mörk und Mödling Johann Tröber unisono.

Ohne Pflanzenschutz keine verlässliche Produktion möglich

Der diesjährige Rübenanbau stand unter einer besonderen Herausforderung, da völlig überraschend und kurzfristig durch ein EuGH-Urteil die Saatgutbehandlung mit Neonicotinoiden nicht mehr möglich war. Deshalb kämpften die heimischen Rübenbauern gegen eine Reihe von Schadinsekten, insbesondere den Rübenderbrüssler, die bisher mit dem Einsatz von geringsten Wirkstoffmengen bekämpft oder zumindest in Schach gehalten werden konnten. Doch durch zunehmende Verbote von Pflanzenschutzmitteln in der landwirtschaftlichen Produktion werden Spezialkulturen wie die Zuckerrübe immer mehr verdrängt.

„Das kann wohl nicht im Sinne der EU sein, hierzulande die Produktion zurückzufahren, alles zu verbieten und sich damit das grüne Mäntelchen umzuhängen und gleichzeitig das Tor für Importe aus Regionen zu öffnen, die bei weitem nicht mit den Produktionsstandards der EU vergleichbar sind. Das aktuelle Beispiel von dieser heuchlerischen Doppelmoral ist das Mercosur-Freihandelsabkommen, das seitens der EU wieder weiterverhandelt wird“,

kritisiert der Präsident der Vereinigung DIE RÜBENBAUERN, ÖkR Dipl.-Ing. Ernst Karpfinger.


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