Lehrlingssuche
Als Hafner wirft er in Döbling ein Auge auf Luxusware
Hafnermeister bringen das Schöne zurück in das Wohnzimmer. Die Nachfrage bei den Betrieben ist groß. So auch in der Hafnerei Wien Döbling von Werner Beyer. Unterstützung ist dabei mehr als gewünscht.
WIEN/DÖBLING. Sie galten als altmodisch, nahmen im Wohnraum viel Platz weg und bröckelten so vor sich dahin. Seit Kurzem sind sie wieder zurück und beliebter denn je. Ja, die Rede ist von Kachelöfen. Werner Beyer legt als Hafnermeister höchstpersönlich Hand an. Unterstützung ist aber stets gesucht.
Der Beruf Hafnermeister hat eine lange Tradition. Denn früher wurden die Aufgaben von Keramikern übernommen. Aus Tonziegel fertigten die Handwerker und Handwerkerinnen neben Geschirr auch Öfen. Mittlerweile hat sich das geändert. Hafnermeister ist ein eigenständiger Beruf, die Ausbildung erfolgt beim Betrieb und in der Berufschule in Kagran.
"Ich hatte in den letzten Jahren immer Lehrlinge. Seit zwei Jahren ist das aber anders", sagt Werner Beyer von der Hafnerei Wien Döbling. Er kennt die Gründe.
Ein Allrounder gesucht
Die Lage am Arbeitsmarkt sei schwierig. Arbeitsplätze sind vorhanden, das Personal aber rar. Für den Hafnerberuf braucht es bestimmte Fähigkeiten. Zum einen sollte man eine gewisse Stärke mitbringen - die verschiedenen Öfen wiegen oft um die 200 Kilo, zum anderen benötigt man für den Aufbau und Restauration ein gewisses Feingefühl. Eine gute Allgemeinbildung und eine zweite Fremdsprache - Beyers Kunden sind meist international - sind von Vorteil.
In Beyers Team arbeiten aktuell zwei Gesellen. Das reicht aber noch lange nicht. Jede Hand wird gebraucht, denn die Auftragslage ist groß. "Der Kachelofen erlebt eine Renaissance. Ich restauriere auch historische Öfen, das ist ein gutes Geschäftsfeld. Außerdem steigt seit dem Ukraine-Krieg die Nachfrage nach alternativen Heizmethoden", sagt der Profi.
Internationale Kundschaft
Aufträge werden vom Döblinger Hafnerbetrieb zwar angenommen, es komme aber zu katastrophalen Wartezeiten. Wer einen Ofen will, muss mindestens sechs Monate warten. Je nach Wunsch können es aber auch ein bis zwei Jahre werden.
Das Aufgabengebiet ist vielfältig und bietet Abwechslung. Gemeinsam mit seinem Team restauriert Beyer alte Öfen in Hotels, arbeitet gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt oder ist bei Privatkunden tätig. Beyers Arbeit ist international gefragt. Sein nördlichstes Projekt ist in Hamburg, der südlichste Auftrag war in Marakesch.
Die Hafnerei hat Beyer bereits vor 30 Jahren begeistert, als er seinen Betrieb eröffnete. Die Leidenschaft für den Beruf hat bis heute nicht abgenommen. "Auf Arbeit muss man stolz sein. Vor allem bei diesem traditionellen Beruf. Es ist ein Handwerk, wo schöne Dinge entstehen und man die Sache sieht".
Zur Sache:
Die Hafnerei befindet sich in Billrothstraße 55
Geöffnet ist der Betrieb:
- Montag: 14:00 - 18:00
- Dienstag, Mittwoch und Donnerstag: 10:00 - 12:00 und 14:00 - 18:00
- Freitag: 10:00 - 12:00
Mehr Infos gibt es unter 0699/ 196 821 32 oder online unter beyer-kachelofen.at
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.