Fremde parken den 19ten zu
Die Diskussion um die aus Niederösterreich kommenden Parkplatz-Piraten nimmt zu
Eine Kennzeichenmischung aus halb Ostösterreich auf engstem Raum: Rund um die U4-Endstation Heiligenstadt herrscht seit einigen Jahren ein chronischer Parkplatzmangel.
(tk). Dieser Zustand ist vor allem den Pendlern zuzuschreiben. ZT (Zwettl), KO (Korneuburg), HL (Hollabrunn) und größtenteils die von den Döblingern liebevoll bezeichneten „Wutus“ – jene Fahrzeuge aus den Bezirken Wien-Umgebung (WU) und Tulln (TU). Aber jede Liebe hat ihre Grenzen. Und um die geht es auch im Bezirk. Denn SPÖ und Grüne haben beantragt, die Einführung eines Parkpickerls „östlich der Vorortelinie“ sowie rund um die U4-Endstelle zu prüfen.
Schwarz-Blau dagegen
VP und FP haben jedoch mit Nein gestimmt. Der schwarze Bezirksvorsteher Adi Tiller mit den Argumenten: „Erstens ist für uns die Abgrenzung östlich der Vorortelinie unsinnig formuliert. Und zweitens haben wir in der Muthgasse ein Park&Ride-Areal, das ausbaufähig ist und für Anrainer in der Nacht kostenlos benutzt werden kann“, so Tiller. Nichtsdestotrotz wird es in den nächsten Wochen Gespräche mit Stadträtin Maria Vassilakou bezüglich eines Parkpickerls geben.
Einmal so, einmal so!
Sein politischer Kontrahent, SP-Bezirksvorsteher-Stellvertreter Anton Mandl, sieht das etwas anders: „Einmal ist Tiller dafür, dann wieder dagegen. Fakt ist, dass wir in Heiligenstadt und Oberdöbling dringend eine Lösung brauchen. Deshalb wollen wir ja vorerst einmal das Prüfen aller Möglichkeiten“,
erklärt Mandl.
Finde einfach keinen Parkplatz!
Lieber heute als morgen ein Parkpickerl hätte gern Michaela Widela. Die 39-Jährige aus dem Karl-Marx-Hof hat die Parkplatzsuche satt. „Mein Mann arbeitet bei der Post. Wenn er am Nachmittag nach Hause kommt, findet er weit und breit keine freie Lücke“, beklagt die Anrainerin. Zudem kurven in dem Wohngebiet ständig Fahrzeuge auf der Suche nach einem Stellplatz im Kreis.
Problem wird nur verschoben
Martin Hoffer vom ÖAMTC hält eine Diskussion über die Einführung eines Parkpickerls in dem Grätzel für sinnvoll, schränkt aber ein, dass das Parkplatzchaos dann nur verschoben wird: „Eine direkte Anbindung von der Klosterneuburger Schnellstraße oder von der Nordbrücke an ein ausgebautes Park&Ride-Zentrum in der Muthgasse sollte man unbedingt als Alternative in Erwägung ziehen.“
Für SP-Politiker Mandl steht allerdings fest: „Auch in den anderen westlichen Außenbezirken wird die Einführung einer blauen Zone erörtert. Wenn dort die Vorortelinie als mögliche Grenze gezogen wird, kann der 19te nicht einfach aus einem Gesamtkonzept ausscheren!“
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