Parteien in Döbling
Kritik zu neuen Plänen rund um Radweg Krottenbachstraße

Vorerst ist mit einem baulich getrennten Zweichrichtungsradweg ab der Flotowgasse einmal Schluss. Das führt zu Kritik unter verschiedenen Parteien. | Foto: Johannes Reiterits
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Döblings Bezirksvorsteher Resch und Planungsstadträtin Sima einigten sich rund um den nächsten Abschnitt des Radwegs Krottenbachstraße. Dieser befindet sich im Bau bis zur Flottowgasse, dort soll er jetzt aber nicht weitergeführt werden. Stattdessen kommt Radfahren gegen die Einbahn in der benachbarten Hutweidengasse – das führt zur Kritik unter den anderen Fraktionen.

WIEN/DÖBLING. Und plötzlich ist vieles dann doch anders als geglaubt. Nachdem der erste Abschnitt des Radwegs Krottenbachstraße im Gemeinderat – mit den Stimmen von SPÖ, Neos und Grüne – beschlossen wurde und derzeit auch schon fleißig gebaut wird, stand für den nächsten Abschnitt eigentlich schon alles auf dem Tablett.

Der Radweg ist bereits im ersten Abschnitt im Bau – hier ein Bild vom November in der Cottagegasse. | Foto: Johannes Reiterits
  • Der Radweg ist bereits im ersten Abschnitt im Bau – hier ein Bild vom November in der Cottagegasse.
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Der Radweg wird derzeit in der Cottagegasse, von der Peter-Jordan-Straße bis zur Kreuzung Krottenbachstraße, errichtet. Anfang 2023 geht der baulich getrennte Zweirichtungsradweg dann weiter über die Krottenbachstraße bis zur Flottowgasse. Viele erwarteten sich eine Weiterführung im nächsten Abschnitt dort, Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP) führte jedoch mit Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) Gespräche, die in eine neue Alternativroute fruchteten. Wir berichteten darüber, mehr dazu unten.

So geht es beim Radweg Krottenbachstraße weiter. | Foto: APA/Viktoria Heidrich-Brandl
  • So geht es beim Radweg Krottenbachstraße weiter.
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Ab der Flotowgasse kommt Radeln in der Einbahn in der parallel verlaufenden Hutweidengasse. Dies gilt jetzt einmal für Abschnitt Zwei, für die restlichen Abschnitte gibt es noch keine öffentlich-bekannten Pläne. Naturgemäß gibt es Kritik von jenen Fraktionen, die sich im Bezirksparlament mehrheitlich für den Radweg auf der Krottenbachstraße aussprachen. Wir haben nachgefragt, was man von den Plänen hält.

Unterschiedliche Ansichten der SPÖ

Bezirksvize Thomas Mader (SPÖ) will ein Zeichen von Bezirkschef Resch mit der Bekenntnis zum Radeln gegen die Einbahn sehen: "Zum einen freut mich die Erkenntnis des Bezirksvorstehers, für die Notwendigkeit von Radwegen in Döbling", so der Vize von der SPÖ.

Thomas Mader (SPÖ) hält an der Weiterführung des Radweg Krottenbachstraße fest – auch wenn Parteikollegin Ulli Sima (SPÖ) sich dann doch für eine teilweise Alternative überzeugen lies. | Foto: SPÖ Döbling
  • Thomas Mader (SPÖ) hält an der Weiterführung des Radweg Krottenbachstraße fest – auch wenn Parteikollegin Ulli Sima (SPÖ) sich dann doch für eine teilweise Alternative überzeugen lies.
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Warum der Radweg auf der Straße nicht weitergeführt wird, kann der Parteikollege von Sima nicht verstehen: "An meiner Meinung, dass die Krottenbachstraße, die beste Lösung und Variante ist, hat sich nicht geändert. Die vorgeschlagene Variante Hutweidengasse durch den Bezirksvorsteher, Radfahren gegen die Einbahn kann nicht die Lösung sein, für diese wichtige Radverkehrsverbindung. Da braucht es die Hutweidengasse als ausgewiesen Fahrradstraße!", so Mader. "Ich warte darauf, dass der Bezirksvorsteher mit den Fraktionen Kontakt aufnimmt, um Gespräche zu führen."

Kein Schritt für Klimaschutz

Grüne-Döbling-Chef Peter Kristöfel ist enttäuscht über die neuen Pläne. Der Radweg wäre immerhin seit 20 Jahren geplant, wurde 2020 erstmals per Mehrheit im Bezirksparlament (SPÖ, Grüne, Neos) gewünscht worden.

"Entlang der Krottenbachstraße gibt es mehrere Schulen, Kindergärten, Sportplätze und ein Bad – all das wäre mit einem baulich getrennten Radweg für Klein und Groß gut zu erreichen. Mit der großen Wasserrohr-Baustelle hätte der Radweg jetzt durchgängig und kostensparend umgesetzt werden können, doch es kommt anders", so der Chef der Grünen in Döbling, Peter Kristöfel.

Er spricht von einem "Einknicken" Simas: "Wie wir aus den Medien erfahren mussten, präsentierte der ÖVP-Bezirksvorsteher Resch die Absage für den sicheren Radweg. Die SPÖ-Stadträtin Sima ist eingeknickt und ignoriert gemeinsam mit dem Bezirksvorsteher die demokratische Mehrheit im Bezirk. Übrigens, ohne Absprache oder Information der anderen Fraktionen im Bezirk – Transparenz sieht anders aus."

Peter Kristöfel (Grüne) zeigt sich zutiefst enttäuscht über die neuen Pläne | Foto: Grüne Döbling
  • Peter Kristöfel (Grüne) zeigt sich zutiefst enttäuscht über die neuen Pläne
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Die Grünen nehmen zwar keine Regierungsrolle in der Stadt mehr ein, ermahnen jedoch die Koalition SPÖ und Neos. "Im Rot-Pinken Regierungsprogramm heißt es: ,Wo es technisch möglich ist, bauen wir auf Hauptstraßen sichere und baulich getrennte Radwege.‘ Das wäre auf der Krottenbachstraße der Fall. Ein langer durchgehender, baulich getrennter Radweg ist dort umsetzbar, wie eine Grobplanung aus Grüner Regierungszeit zeigt“, so Kristöfel. „In Zeiten der Klimakrise müssen wir alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um umweltschonende, sichere und gesunde Mobilität für alle zu ermöglichen“, fügte er hinzu.

Es gäbe einen guten Plan für einen baulich getrennten Familienradweg, stattdessen würden Umwege gegen die Einbahn nun kommen. „Wir sind enttäuscht: Das ist kein Schritt in Richtung Klimaschutz. Den schwächsten Verkehrsteilnehmern wird der Vorrang genommen. Einmal mehr hängen Türkis und Rot dem alten Denken an und verspielen so die gute Zukunft unseres Bezirks.“

Verwerfung gehe nicht zu weit

Anders sieht man das bei der FPÖ Döbling. Die Fraktion spricht sich – genauso wie die ÖVP – gegen den Radweg aus. Ein nicht-verkraftbarer Parkplatzschwund sei kaum hinzunehmen. Sie stützen sich bei ihrem Statement auf aktuelle Erhebungen der Stadt, nach welcher im Bereich der Straße, gegenüber dem Hugo-Wolf-Park, 94,3 Prozent der Stellplätze zwischen 20 und 22 Uhr ausgelastet sein würden.

Klemens Resch (FPÖ) verspricht Linientreue gegen den Radweg Krottenbachstraße. | Foto: FPÖ Döbling
  • Klemens Resch (FPÖ) verspricht Linientreue gegen den Radweg Krottenbachstraße.
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„Wie sogar eine aktuelle Studie der Stadt Wien beweist, herrscht im Bereich der Krottenbachstraße massiver Parkplatzmangel. Es braucht daher eine Absage des Gesamtprojekts und nicht nur einzelner Abschnitte“, fordert der geschäftsführende Bezirksparteiobmann der FPÖ Döbling, Klemens Resch. „Wir nehmen die Bürgerbefragung, in welcher sich 72 Prozent gegen den Radweg ausgesprochen haben ernst und werden diesen Bürgerwillen weiterhin vertreten“, verspricht Resch.

Neos wollen Radweg ab der Börnergasse

Die BezirksZeitung hat auch bei Neos Döbling-Chefin Evelyn Shi bezüglich einer Stellungnahme angefragt. Am späten Montagnachmittag teilt diese mit: Wir Neos in Döbling setzen uns schon länger für einen durchgängigen, baulich getrennten Radweg in der Krottenbachstraße ein. Dass dieser doch nicht in der gewünschten Form kommen soll, entspricht nicht der mehrheitlichen Meinung in der Bezirksvertretung und ist für uns enttäuschend", so Shi.

Neos-Chefin Evelyn Shi. | Foto: Neos Döbling

"Die präsentierte Lösung in der Hutweidengasse bedarf einer umfassenden Umgestaltung im Sinne einer familienfreundlichen, sicheren Fahrradstraße, die eine massive Reduktion des Autoverkehrs in der Straße benötigt. Wir werden uns im Bezirk konstruktiv und fraktionsübergreifend einbringen, um dieses Ziel zu erreichen. Weiters setzen wir uns für die Fortführung des Radwegs auf der Krottenbachstraße ab der Börnergasse ein", so die Chefin der Pinken im Bezirk.

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