Weingut Mayer in Döbling
"Sensationsjahrgang" nach schwachen Weinjahren

- Beim Weingut Mayer ist die Ernte im vollen Gange und MeinBezirk war vor Ort.
- Foto: Valentina Marinelic/MeinBezirk
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Beim Weingut Mayer läuft die Weinlese aktuell auf Hochtouren – MeinBezirk war vor Ort. Bis Ende Oktober möchte man bereits fertig sein, wie Weingutsleiter Thomas Podsednik betont. Neben dem Ernten der Reben gab es auch spannende Einblicke in das Weinjahr 2025 und die Entwicklung durch US-Zölle.
WIEN/DÖBLING. Am Wiener Nussberg ist die Traubenernte der traditionsreichen Weingüter Mayer am Pfarrplatz und Rotes Haus derzeit in vollem Gange. Die Lese der Premiumlagen, wie der Ried Langteufel, steht dabei als krönender Abschluss an. Der Name dieser Riede kommt übrigens davon, dass die Wienerinnen und Wiener früher sagten "Man, is der Deifi lang", erklärt Weingutsleiter Thomas Podsednik. Die tatsächliche Länge erstreckt sich über rund 500 Meter – das Ende ist durch die Winkel jedoch nicht ersichtlich.
Das Jahr war aber nicht nur für die Premiumsparte ein gutes. Die Wetterbedingungen machten eine deutlich bessere Weinernte als in den vergangenen Jahren möglich, erklärt der Gutsleiter. Besonders wichtig waren hierfür die ergiebigen Niederschläge im Juli, ein trockener August, kühle Nächte sowie das Ausbleiben von Hagel und Spätfrösten. Podsednik spricht daher von einem „echten Sensationsjahrgang“.
Erster Ableger bereits erhältlich
Die gesunden Trauben sollten dank einer „wunderbaren Säurebalance“, eine perfekte Grundlage für gelungene Weine hinsichtlich eleganter Struktur, Finesse und Trinkfreudigkeit bieten. Den ersten Ableger, einen "Jungen Wiener" kann man dabei auch bereits erwerben. Aber Achtung: die rund 13.000 Flaschen sind nur bis Dezember wirklich genießbar – Lagern lohnt sich hier als weniger.

- Thomas Podsenik leitet das Weingut seit zwei Monaten.
- Foto: Valentina Marinelic/MeinBezirk
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Wo sich das Horten dann schon mehr lohnt, ist bei der Premiumsparte des Weingutes. Die heurigen Weine des "Roten Hauses" werden dann aber auch erst im kommenden September in den Regalen stehen. Wer sich nicht so lange gedulden möchte, kann auf die Ernte des vergangenen Jahres zurückgreifen.
Ernte läuft per Hand
Apropos Ernte: beim Mayer läuft diese noch größtenteils per Hand. Sie wird von einem rund 50-köpfigen Team durchgeführt, wobei die Trauben von Hand mit speziellen Rebscheren und viel Fingerspitzengefühl vom Rebstock gelöst werden. Anschließend werden die geernteten Trauben ins Weingut in der Kuchelau gebracht und zu Most gepresst. Nach der „Vorklärung“, bei der sich Schwebstoffe aus Fruchtfleisch und Schalen auf dem Boden absetzen, beginnt dann eigentliche Vergärung und somit die Vinifizierung der einzelnen Sorten.

- Die Trauben werden mit einer besonderen Scheren per Hand geernetet.
- Foto: Valentina Marinelic/MeinBezirk
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Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Wiener Gemischten Satz. Bei dieser jahrhundertealten Anbaumethode wachsen mehrere Rebsorten (mindestens drei, meist aber wesentlich mehr) im selben Weingarten, werden gleichzeitig gelesen und gemeinsam gekeltert, was zu vielschichtigen Weinen führt und zudem die Biodiversität fördert. Generell liegt der Fokus der beiden Weingüter auf Weißweinen, wobei neben dem Wiener Gemischten Satz DAC auch Sorten wie Riesling, Sauvignon Blanc, Gelber Muskateller und Chardonnay angebaut werden.
Alkoholfreies im Trend
Seit Kurzem gesellt sich zu den klassischen Weinen auch eine neue Linie dazu: alkoholfreie Weine. "Besonders beim alkoholfreien Sekt sind wir hier schon sehr nahe am Original", erklärt Pascal Raab, welcher für den Vertrieb zuständig ist, gegenüber MeinBezirk. "Wir möchten hier keinen Weintrinker vom Wein wegbringen und auch keine neuen Leute zum Weintrinken animieren", ergänzt Podsednik. Die Zielgruppe sind viel mehr Menschen, die aus welchen Gründen auch immer keinen Wein trinken dürfen. Als Beispiel nannte man etwa Schwangere.

- In der Kuchelau werden die Weine dann weiter verarbeitet.
- Foto: Valentina Marinelic/MeinBezirk
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Zuletzt fragten wir bei Raab noch nach den Auswirkungen der US-Sanktionen auf Wein nach. Generell erklärt er hier, dass man als Weingut nur 20 Prozent exportiere. Der Hauptmarkt ist also weiterhin Österreich. Aktuell spüre man die Zölle außerdem noch nicht. Dies kann sich künftig natürlich ändern. Vielmehr fürchtet man aber, dass Länder wie Frankreich sich durch die Zölle stärker auf den österreichischen Markt drängen könnten. Generell will man die eine vom Mayer aber in die ganze Welt tragen. So ist etwa eine Vertriebstour nach Kanada geplant.
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