Home Invasions in Wien: Zwei Täter wurden gefasst, drei weitere ausgeforscht
Die fünfköpfige Gruppe hat im Februar einen Raubüberfall in der Kahlenberger Straße begangen.
DÖBLING/LIESING. Fünf Taten, die auf das Profil der "Home Invasion" passen - wo die Täter in ein Eigenheim eindringen, während die Besitzer anwesend sind und sie zur Herausgabe von Wertgegenständen zwingen - wurden 2016 begangen.
Der Polizei ist es nun gelungen, einen der Fälle zu klären - jenen, der Mitte Feburar in der Kahlenberger Straße begangen wurde. Vier Täter drangen dort ein, überwältigten die Besitzerin und nötigten sie zur Herausgabe von Schmuck und Bargeld. Den später dazu kommenden Ehemann fesselten sie auch. Durch DNA-Spuren forschten Polizeibeamte einen der Täter, einen 27-Jährigen, aus.
Dieser wurde am 15. Juni festgenommen. Durch ihn fand die Polizei den Namen der anderen vier Täter heraus. Sie waren die eigentlichen Drahtzieher - sie stammen aus dem serbischen Raum, den in Österreich geborenen fünften Mann hatten sie lediglich als Übersetzer angeheuert. Nach den übrigen Tätern wurde gefahndet - einer befand sich wegen eines anderen Delikts bereits in Haft, die andern drei sind flüchtig.
Insgesamt wurden in den letzten Monaten drei Home Invasions in Döbling, zwei In Liesing verübt - eine Häufung, die auch bei der Polizei Alarm hervorruft. "In Mitteleuropa fallen uns diese Taten bereits seit einigen Jahren auf, aber in dieser Konzentration hatten wir sie in Wien noch nicht," sagt Oberstleutnant Robert Klug. Gefährdet seien naturgemäß freistehende Objekte am Stadtrand, in denen begüterte Personen wohnen. Aber auch im Innenstadtbereich seien ähnliche Taten bereits verübt worden. Trotz der Häufung sei Panikmache unangebracht, heißt es von der Polizei. In gefährdeten Gebieten werde vermehrt Streife gefahren, auch Hunde seien im Einsatz.
Zwischen drei der ungeklärten Home Invasions könnte ein Zusammenhang bestehen, HInweise auf die Täter gibt es aber noch keine. Bei einem der Fälle handelt es sich wohl eher um einen Einbruch, bei dem die Täter überrascht wurden.
Als Opfer Anweisungen befolgen
August Baumühlner, Präventionsexperte der Polizei, sagt, dass man Home Invasions nicht völlig verhindern können werde. Man könne aber beeinflussen, ob sich die Täter das eigenen Heim als Ziel aussuchen: "Mit Schutzmaßnahmen, mechanisch und elektronisch, kann man die Täter davon überzeugen, dass sie sich ein anderes Objekt aussuchen."
Werde man Opfer einer Home Invasion, solle man so gut es geht den "Schockzustand herunterdrücken" und den Anweisungen der Täter Folge leisten - solange man das macht, werde man vermutlich nicht schwer verletzt.
Hintergrund:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.