Donaustadt
Das neue Jugenzentrum in der Seestadt feiert Jubiläum
Seit einem Jahr gibt es das neue Jugendzentrum in der Seestadt. Ein klarer Kontrast zu den Anfängen im Container und doch bleibt die Seele der Einrichtung die selbe.
WIEN/DONAUSTADT. Aller Anfang ist schwer, hat aber auch seinen Charme: Beim Jugendzentrum in der Seestadt ist das nicht anders. Seit einem Jahr ist man nun in einem neuen Gebäude in der Barbara-Prammer-Allee 16 angesiedelt – ein Grund zum Feiern. Man hat sich im neuen, toll ausgestatteten Treff schon gut eingelebt. Doch was hier seit einem Jahr in voller Pracht erblüht, hat seine Wurzeln tiefer in der Vergangenheit und an einem "robusteren" Ort.
Denn während Leiterin Barbara Ebner mich als Redakteur der BezirksZeitung durch die neuen Räumlichkeiten führt, bleibt der Blick auf einigen Fotos an der Wand hängen. Darauf zu sehen sind mehrere bunt verzierte Baucontainer - die einstige Heimat des Seestädter Jugendzentrums. Begonnen hat die Geschichte der Einrichtung bereits im Jahr 2006.
Freiheit abseits der Großstadt
"Man hat mit der mobilen Arbeit in Essling und Aspern begonnen und so auch den Weg in die Seestadt gefunden", erzählt Ebner. So wurden nach und nach Beziehungen zu den jungen Leuten in der Umgebung aufgebaut. Nachdem das Angebot gut nachgefragt wurde, hat man schließlich Container in der Seestadt aufgebaut, die als temporäres Jugendzentrum genutzt werden konnten.
"Wir hatten dann die spannende Situation, dass wir 2013 unseren Jugendtreff in der Seestadt in eben jenen Containern eröffnet haben", erinnert sich die heutige Leiterin. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner der Seestadt sind übrigens erst kurz danach eingezogen. Doch schon vorher war das Gebiet bei jungen Menschen beliebt, da man hier abseits des Großstadt-Trubels Freiheit gespürt habe, erklärt Ebner.
"Wir wurden hier wirklich mit offenen Armen aufgenommen", zeigt sich die Leiterin immer noch gerührt. So entstanden schließlich auch die Pläne für das Gebäude, in dem man nun seit einem Jahr untergebracht ist. Einige Jahre allerdings blieben die Container noch der Treffpunkt. "Das war schon teilweise improvisiert - wir hatten recht wenig Platz und bei Bewegungen haben die Container auch Mal gebebt. Aber es war auch eine schöne, lustige und vor allem spannende Zeit", blickt Ebner zurück.
Ein deutlicher Kontrast
So schwingt beim Betrachten der alten Fotos bei einigen immer noch ein Hauch Nostalgie mit: "Die Container waren schon sehr charmant und haben Freiheit bedeutet" , heißt es dann. Doch gleich wie die Werte und die Gemeinschaft, werden auch die Wurzeln des Seestädter Jugendzentrums nie vergessen werden.
Nun allerdings ein klarer Kontrast. Das neue Gebäude erstrahlt in vollem Glanz. Hier gibt es mehrere Räume, in denen sich die Kinder und Jugendlichen gemeinsam unterhalten, zusammen spielen und sich kreativ ausleben können. Zudem gibt es einen ansprechenden Außenbereich, wo die Kinder im Grünen Fußball, Tischtennis und anderes spielen können. Das Jugendzentrum wurde in den Bildungscampus Liselotte Hansen Schmidt inklusive großer Grünflache integriert – denn so ergibt sich ein großmögliches Konzept der Interaktion.
Aufgrund der Größe des Areals gibt es auch die jederzeit die Möglichkeit einen Rückzugsort zu finden. Zudem gibt es eigene Räume für die "Jugendlichen und jungen Erwachsenen", sowie immer wieder diverse thematische Schwerpunkte, an denen alle Interessierten teilnehmen können. "Wir haben auch jeweils ein Wochenprogramm", erzähl Barbara Ebner und weiter: "Da wird viel miteinander gekocht, wir haben Gesprächsrunden oder sind zusammen im Turnsaal."
Diese Werte werden gelebt
Dabei dreht sich auch vieles um die Werte, die das Jugendzentrum vermitteln möchte, wie Ebner erklärt: "Es geht hier um ein gutes und respektvolles Zusammenleben in der Gemeinschaft. Wenn Konflikte entstehen, vermitteln wir gerne. Wir versuchen hier Werte wie Respekt, Toleranz und Solidarität vorzuleben. Wir greifen auch immer wieder bestimmte Themen auf, die wir dann gemeinsam aufarbeiten."
In diesem Zusammenhang ist es für Barbara Ebner auch wichtig, dass man von Seiten der Gesellschaft gegenüber jungen Menschen Verständnis zeigt. "Man muss ihnen gewisse Freiräume - die in einer Stadt eh nicht so groß sind - zugestehen. Wenn es irgendwo Konfliktpotential gibt, dann kann man das auch in Gesprächen klären. Da bieten wir uns auch gerne als Vermittler an", so Ebner. Im neuen zuhause in der Seestadt sei das aber ohnehin kein Problem.
Man ist also glücklich im neuen Gebäude seit nunmehr einem Jahr ein neues zuhause gefunden zu haben, dass ist beim Besuch der BezirksZeitung von allen Seiten zu spüren.
Zur Sache: Das Jugendzentrum in der Barbara-Prammer-Allee 16 hat von Dienstag bis Samstag geöffnet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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