"Tierquartier"
Warum gibt es bei dieser Haltestelle kein Wartehäuschen?
Wer an der Station "Tierquartier" der Buslinie 24A wartet, ist der Witterung ausgeliefert - denn hier fehlt ein Wartehäuschen. Das wird - trotz Empörung einiger Donaustädterinnen und Donaustädter - wohl auch noch länger so bleiben.
WIEN/DONAUSTADT. Wer wartet geduldig bei Nacht und Wind? Möglicherweise - wie in der Ballade vom Erlkönig - der Vater und sein Kind. Vorausgesetzt, die Beiden sind Donaustädter und sehnen an der Station "Tierquartier" das Herannahen der Buslinie 24A herbei. Denn dort sind Tag für Tag und Nacht für Nacht Menschen total aus dem Häuschen.
Schuld daran haben sie aber nicht selbst - denn es gibt eben kein Häuschen, in dem sie Unterschlupf finden könnten. Denn es geht natürlich nicht um besondere Freudenmomente, sondern um die direkt an der Breitenleer Straße gelegenen Haltestelle "Tierquartier" der Buslinie 24A.
Vielen Donaustädterinnen und Donaustädtern, die an dieser Haltestelle häufig warten müssen, stößt dies allerdings sauer auf. So etwa Ernst Plank, der betont: "In Fahrtrichtung Kagraner Platz sind die Fahrgäste den jeweiligen Wetterbedingungen schutzlos ausgeliefert." Das heißt egal ob bei winterlicher Kälte, sommerlicher Hitze oder Regenschauern - die Menschen, die hier warten, müssen ein dickes Fell haben.
Ein dringlicher Appell
Speziell betroffen sind die in die Arbeit oder in die Schule fahrenden Personen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierquartiers bzw. in der warmen Zeit, meist nachmittags, auch Kindergartengruppen oder Schulklassen die vom Motorikpark kommend, den Bus 24A zur Heimfahrt nutzen.
"Die Errichtung eines Wartehäuschens an dieser Busstation wäre sehr erstrebenswert um die Wartezeit in sengender Sonneneinstrahlung, bei stürmischen Winden, im strömenden Regen, bei heftigen Schneefällen, ein wenig zu erleichtern", wünscht sich so etwa Plank. Er appelliert dabei an die politischen Verantwortlichen sowie an die Wiener Linien.
Aufgegriffen wurde das Anliegen so etwa von der Volkspartei Donaustadt. Thematisiert wurde es bei der jüngsten Bezirksvertretungssitzung. Allerdings ist die Angelegenheit keine primär politische. Viel mehr liegt die Entscheidung bei den Wiener Linien und der Gewista. Dort hat die BezirksZeitung nach einigen Anfragen von Leserinnen und Lesern nun nachgefragt.
Noch ist nicht aller Tage Abend
"Welche Wartehäuschen wann errichtet werden, erfolgt in enger Absprache zwischen den Wiener Linien und Gewista. Dazu gibt es immer wieder eine lange Wunschliste, die nach Priorität, Machbarkeit und Frequenz umgesetzt wird", so Philip Haubner von Gewista. Dort hat man sich die entsprechende Haltestelle nun angeschaut und ist zu einem Ergebnis gekommen.
"Wir haben den Fall und die angesprochene Haltestelle nochmal geprüft und festgestellt, dass wir aufgrund des dort aktuell auftretenden Fahrgastaufkommens und den Gegebenheiten vor Ort (Mindestbreite von Gehsteig und Radweg erfüllen nicht die erforderlichen Kriterien) andere Haltestellen prioritär behandeln müssen", so Haubner.
Also bis auf weiteres wird es hier kein Wartehäuschen geben - sehr zum Missfallen vieler Donaustädterinnen und Donaustädter. "Ich hätte mir hier mehr Verständnis erwartet", sagt so etwa eine enttäuschte Rentnerin. Eine endgültige Absage sei es jedoch nicht, betont Gewista: "Wie gesagt, es gibt hier Prioritäten - wenn sich die Gelegenheit ergibt, wird man auch handeln".
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