Bauen im 22. Bezirk
Wohntürme statt Bäume in der Donaustadtstraße?

Wie lange werden die Kronen dieser Bäume noch im Wind wehen? | Foto: Kupfner
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  • Wie lange werden die Kronen dieser Bäume noch im Wind wehen?
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Ein geplantes Wohnquartier soll das Ende für eine Reihe von Bäumen in der Donaustadtstraße bedeuten. Doch es regt sich Widerstand. Bezirksvorsteher Nevrivy versucht zu beruhigen: Grünraum ist ein wesentlicher Teil des Projekts und leistbarer Wohnraum muss in der Donaustadt garantiert werden.

WIEN/DONAUSTADT. Ein Kahlschlag ist keine feine Sache - insbesondere, wenn Anrainer und Passanten die Bäume, die ihr tägliches Leben begleiten, ins Herz geschlossen haben. Eine Entwicklung, die sich gerade auch in der Donaustadtstraße, Ecke Schreinerweg abzeichnet. Hier soll schon bald ein neues Wohnquartier entstehen. Auf drei Stiegenhäuser und bis zu elf Stockwerke verteilen sich die verschiedenen Nutzungen mit 251 Wohnungen, fünf Atelierwohnungen und vier Gewerbeeinheiten.

In das Konzept mit eingeplant sind auch Grünzonen, allerdings nicht der Erhalt all jener Bäume, die sich aktuell auf dem entsprechenden Areal befinden. Sehr zum Unmut vieler Donaustädterinnen und Donaustädter. Sie haben sich an die sanften, grünen Riesen in ihrer Nachbarschaft gewöhnt. "Da stehen prächtige Pappeln, Föhren, Weiden, aber auch Flieder, Holler und Goldregen - ein großer Teil davon soll für das Projekt gerodet werden", beklagen sich etwa Ernst Kupfner und seine Familie. 

Auch Tiere betroffen

Am Ende bleibt bei ihnen und den restlichen Gegnern des Projekts die Unverständnis darüber, wieso wieder einmal Bäume, die in der Blüte ihres Lebens stehen, geopfert werden müssen. Zudem würden diese auch zahlreichen Tieren eine Heimat bieten - auch diese würden dann plötzlich ohne Heimat zurückbleiben. "Vögel, Insekten, Bienen und sogar ein Fuchs sind hier zuhause. Dieses einzigartige Biotop soll nun der Bauwut geopfert werden", erzählt Kupfner. 

Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) ist genug leistbarer Wohnraum für die Menschen im Bezirk wichtig. | Foto: Sellner
  • Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) ist genug leistbarer Wohnraum für die Menschen im Bezirk wichtig.
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Doch die Kehrseite der Medaille ist auch, dass in der Donaustadt immer mehr Wohnraum benötigt wird - so prallen zwei Lebenswelten vermehrt aufeinander: Einerseits der Wunsch nach dem Erhalt der Grünzonen, andererseits die Sehnsucht nach einer leistbaren Wohnung im Bezirk.

Dafür möchte sich Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) einsetzen: "Als Bezirksvorsteher liegen mir die Schaffung von leistbarem Wohnraum und die Attraktivierung von öffentlichen Flächen im Bezirk besonders am Herzen. Deshalb freue ich mich, dass mit diesem Projekt weiterer lebenswerter Wohnraum für zukünftige Bewohnerinnen und Bewohner entsteht.“

Wird ein Juwel geopfert?

"Es sollen drei hohe Wohntürme entstehen, da wird die Sonne und die Lebensqualität der Menschen deutlich beschnitten", entgegnet wiederum Kupfner. Zumindest einen kleinen Stadtwald könne man doch errichten, wünscht sich der Anrainer und weiter: "Ein solches Juwel komplett zu opfern, halte ich für unverantwortlich."

Sollten die Bäume erhalten werden?

Eine salomonische Lösung sollte her - doch wie in der biblischen Gleichung ist eine Teilung der Bäume keine Option. Vielmehr weist man von Seiten der Bezirksvorstehung auf die Vorteile des Projektes hin - zudem entstehe hier ja kein seelenloser Betonklotz, Begrünung sei ein zentrales Element des Projekts. Allerdings müsse man bei allem Verständnis für den tragischen individuellen Verlust der Bäume, schlussendlich den kollektiven Nutzen ins Auge fassen.

Mehrere Anrainer möchten ihre Bäume nicht verlieren. | Foto: Kupfner
  • Mehrere Anrainer möchten ihre Bäume nicht verlieren.
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„Der Wettbewerb für das geplante Bauvorhaben Donaustadtstraße 37 läuft bereits. In Planung sind unter anderem Gemeindebauten samt attraktiver Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz sowie Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten im Grünen", betont Nevrivy abschließend.

Wie es nun also weitergeht? Das Projekt wird höchstwahrscheinlich wie geplant realisiert. Beim Glätten der dadurch entstehenden Wogen würde wohl niemanden ein Zacken aus der Krone fallen - ganz im Gegensatz zu den Bäumen, deren ganze Kronen wohl nicht mehr all zu lange im Wind wehen dürften.

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