Donaustadt
Neos-Vorsitzender Suder über Barrierefreiheit und Kommunikation
Mit April hat Marcin Suder in der Donaustadt nach Jing Hu den Neos-Vorsitz übernommen. In einem exklusiven Interview mit MeinBezirk.at erzählt er von seinen Plänen für den Bezirk.
WIEN/DONAUSTADT. Bisher war Jing Hu Vorsitzende der Neos Donaustadt. Mit April hat Marcin Suder den Vorsitz übernommen. Jetzt erzählt er im Gespräch mit MeinBezirk.at von Plänen und warum die Kommunikation so wichtig ist.
Was ist denn Ihr Hintergrund?
Marcin Suder: Hauptberuflich bin ich in der Musikbranche tätig. Ich bin immer schon politisch engagiert gewesen, seit meinen Studienzeiten. Als dann 2013 die Neos aufgetaucht sind, bin ich ziemlich schnell überzeugt gewesen und habe auch gleich mit angepackt.
Was planen Sie als neuer Klubvorsitzender von Neos?
Wir haben vor, die gute Arbeit fortzusetzen. Wir wollen noch viele Kampagnen machen, vor allem auch viel mit den Bürgerinnen und Bürgern interagieren und bei ihnen nachfragen, wo der Schuh drückt.
Fokus auf Barrierefreiheit
Was steht konkret an?
Wir machen regelmäßig konkrete Kampagnen. In der Vergangenheit war das der Kirschblütenpark, die Wagramer Straße oder jetzt eben der Siegesplatz, der vor Kurzem erst präsentiert wurde. Und als Nächstes werden wir die Barrierefreiheit im Bezirk angehen. Das heißt, wir werden schauen, wo es im Bezirk Orte und Stellen gibt, an denen man etwas verbessern könnte.
Gibt es da schon einen groben Plan oder irgendwelche Hotspots?
Nein, bisher noch nicht. Es ist uns aber sehr wichtig, dass wir uns diese Orte zum Beispiel mit Menschen, die im Rollstuhl unterwegs sind, anschauen und deren Perspektiven in den Blick nehmen. Damit werden wir in den nächsten Monaten starten.
Was sagen Sie zur Kritik von Anwohnerinnen und Anwohnern an der Bebauung im Bezirk?
Perfekt läuft es nie. Aber es ist ganz wichtig, dass man die Menschen möglichst früh mit ins Boot holt und sie nicht nur informiert, was jetzt dann irgendwann einmal passiert, sondern dass man sie eben auch mitreden lässt. Alleine dadurch hätten schon viele Konflikte gelöst werden können. Derartige Projekte könnten auch so gestaltet werden, dass sie von Anfang an für alle sinnvoll sind. Es wird nie hundertprozentig alle zufriedenstellen, aber da geht auf jeden Fall noch mehr. Und eben für diese Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern stehen wir.
Rahmenbedingungen vom Bund fehlen
Mit den Containerklassen gab es jetzt sehr viel Aufruhr (siehe unten). Denken Sie, auch das hätte besser kommuniziert werden müssen?
Ich verstehe die große Aufregung vollkommen. Es ist natürlich unangenehm, wenn so etwas passiert. Gleichzeitig muss man sagen: Wir haben auf Wien-Ebene alles getan, um die Auswirkungen einzuschränken, und spielen jetzt so ein bisschen Feuerwehr, weil auf Bundesebene nicht die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen wurden. Die Stadt Wien konnte es nur so möglich machen, die 8.000 nicht geplanten Schulkinder zu integrieren.
Viele haben sich am meisten daran gestört, dass mit ihnen nicht gesprochen wurde.
Verstehe ich. Wir bemühen uns da immer alle mit ins Boot zu holen. Fakt ist, wir brauchen diese Standorte. Mit den Schulen, die ausgebaut werden, wird in Zukunft auch kommuniziert. Da wird sich noch einiges tun.
Kann man absehen, was beim Siegesplatz in der nächsten Zeit passieren wird? Gibt es schon konkrete Pläne?
Das ist alles noch relativ frisch. Wir haben jetzt die Wünsche und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger in erste Anträge gegossen, geschrieben, eingebracht. Diese haben wir bei der Bezirksvertretungssitzung Anfang März eingebracht. Das heißt, in den nächsten Wochen, Monaten wird das in den Ausschüssen und Kommissionen besprochen und auch mit den Magistraten verhandelt. Aber es wird sich auf jeden Fall einiges tun, da bin ich mir ziemlich sicher. Und natürlich freuen wir uns auf eine schnelle Umsetzung, aber die Dinge brauchen dann auch mal ein bisschen Zeit.
Gibt es, abgesehen von der Barrierefreiheit, noch einen weiteren Themenschwerpunkt?
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist auf jeden Fall ein Thema. Da tut sich einiges. Auch die Anbindung an benachbarte Ortschaften in Niederösterreich wird viel diskutiert. Viel Konkretes gibt es noch nicht, das man berichten könnte, aber wir sind in Gesprächen und hoffen, dass da noch einiges passieren wird.
Haben Sie einen Vorsatz für Ihre neue Aufgabe?
Die gute Arbeit weiterführen. Wir wollen die Informationen und Anliegen direkt von den Menschen hier aus dem Bezirk bekommen. Ich glaube, Bezirkspolitik besteht hauptsächlich daraus, dass man Grätzlthemen anspricht und bearbeitet. Das macht Spaß und ich freue mich schon sehr auf diese Arbeit.
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