Zu wenig Schulen in Donaustadt und Floridsdorf
Zahlen der Statistik Austria zeigen Überbelegungen in Schulen in den Bezirken Floridsdorf und Donaustadt auf. Die NEOS schlagen Alarm.
DONAUSTADT/FLORIDSDORF. Kurz nach Ferienbeginn ist das Thema Schule vielleicht für viele weniger brisant. Doch die Bezirks-NEOS aus der Donaustadt und aus Floridsdorf lassen in dieser Angelegenheit mit alarmierenden Zahlen aufhorchen. Demnach gibt es in den beiden Bezirken zu wenig Schulen, zu wenig Klassen und ein nicht angepasstes Verkehrskonzept.
Entsprechend der Zahlen aus dem Vorjahr kommen laut Statistik Austria in den Volksschulen Klassengrößen von etwa 27 Kindern zustande. In den Unterstufen sind es 35 Kinder in der Donaustadt und 27 Kinder in Floridsdorf pro Klasse.
Mehr Schulen gefordert
„In der Donaustadt gibt es viel zu wenig Gymnasien, daher gibt es auch keine Wahlfreiheit“, betont Ferdinand Maier, NEOS-Klubvorsitzender in der Donaustadt. Bernhard Koch, NEOS Floridsdorf, ergänzt: „Der Bildungsnotstand ist dramatisch – vonseiten der Stadtregierung wurde diese Entwicklung verschlafen.“
Da in beiden Bezirken in naher Zukunft bis zu 20.000 neue Wohneinheiten entstehen, warnen die Politiker vor einer Verschlechterung der Situation. Damit verbunden gebe es den Druck auf Volksschullehrer, Kinder für den möglichen Besuch eines Gymnasiums ein Zeugnis mit lauter Einsern auszustellen. Kritisiert wird auch das notwendige Auspendeln vieler Schüler in andere Bezirke, der langsame Prozess zum Bau neuer Schulen und die schlechte Verkehrsanknüpfung. „Wir fordern Schulautonomie, eine indexbasierte Finanzierung und einen hochwertigen Abschluss am Ende der neunten Schulstufe – die mittlere Reife“, erklärt Maier.
Bezirke dementieren
Den Vorwürfen der NEOS widersprechen beide Bezirksvorsteher. „Es gibt in der Donaustadt genügend AHS-Plätze. Bei der Aufnahme für das Schuljahr 2017/18 wurde kein einziger Schüler aus der Donaustadt abgewiesen, wiewohl nicht jedes Kind an seiner Wunschschule aufgenommen werden konnte“, so Bezirksvorsteher Ernst Nev-rivy. Sein Amtskollege Georg Papai aus Floridsdorf ergänzt: „Jedes Kind, das einen Platz in einer unserer fünf öffentlichen und einem privaten Gymnasium haben möchte, erhält einen Platz. Jedes Jahr sind noch genügend Plätze frei.“ In der Donaustadt geht im September 2017 die AHS in der Seestadt Aspern in Betrieb, wo noch ausreichende Kapazitäten frei sind. Nach Einschätzung des Stadtschulrates wird das AHS-Platzangebot aus heutiger Sicht für die nächsten fünf bis acht Jahre reichen.
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