25 Jahre Dorferneuerung Burgenland

NEUTAL (SH). Mit einer Jubiläumsveranstaltung im Technologiezentrum Neutal wurden 25 Jahre Dorferneuerung gefeiert. Unter den zahlreichen Gästen waren Landeshauptmann Hans Niessl, Landesrätin Verena Dunst, GVV-Präsident LAbg. Erich Trummer, GB-Präsident LAbg. Leo Radakovits, Landesamtsdirektor WHR Dr. Robert Tauber, viele weitere Vertreter aus der Politik, den Gemeinden, der Wirtschaft und der Vereine sowie Fachexperten. Als Fassaden-Verschönerungsaktion vor einem Vierteljahrhundert ins Leben gerufen, hat sich die Dorferneuerung zu einem wichtigen Planungsinstrument für die Zukunft der burgenländischen Gemeinden entwickelt. Sie soll dazu beitragen, die Vielfalt dörflicher Lebensformen und Siedlungsstrukturen sowie den individuellen Charakter der Dörfer zu bewahren und darüber hinaus auch Impulse für soziale und kulturelle Eigeninitiativen auszulösen. Mit weit über 400 Projekten ist das Burgenland österreichweit Vorreiter. „Wir dürfen mit Fug und Recht sagen: Die Entwicklung der Dorferneuerung ist eine große Erfolgsstory“, freute sich Landesrätin Verena Dunst.

Von der Fassadensanierung über das Generationenzentrum bis zur LED-Straßenbeleuchtung
Die Dorferneuerung im Burgenland begann in den 1980er Jahren als klassische „Fassadensanierung“, 1991 wurden erstmals Förderkriterien landesgesetzlich verankert. Auf internationaler Ebene haben sich seit der Einführung der Lokalen Agenda 21 (LA21) im Jahr 1992 bis heute mehr als 180 Staaten diesem Programm angeschlossen. Heute umfasst die Dorferneuerung Maßnahmen zur Erhaltung dörflicher Baustruktur ebenso wie die Förderung des sozialen Lebens im Dorf und die Verbesserung der Lebensqualität der BürgerInnen im weitesten Sinn. „Die umfassende Dorferneuerung setzt viele Potenziale frei: Kultur, Soziales, Umwelt, Nachhaltigkeit“, erklärte Dunst.

Budget von 10 Mio. Euro von 2007 bis 2013
Dorferneuerungsprojekte werden zu 75% aus Mitteln der Europäischen Union und zu 25% vom Land Burgenland gefördert; in der Förderperiode 2007 bis 2013 stehen rund 10 Mio. Euro zur Verfügung, von denen bis dato insgesamt 4,8 Mio. ausbezahlt wurden. „Damit wurden und werden 40 bis 50 Millionen Euro an Investitionen ausgelöst, auch das ist ein Erfolg und ein Mosaikstein in der dynamischen Entwicklung des Burgenlandes“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl. In der aktuellen Förderperiode lag der Fokus auf sozialer Dorferneuerung – wie zum Beispiel der Errichtung von Kommunikationszentren, Generationenhäusern oder der Installation eines Dorfbusses – und erneuerbarer Energie. Letztere sieht Niessl auch als eine der wichtigsten Zukunftsfragen, ebenso wie die Mobilität, diese sei gerade für das Burgenland von besonderer Relevanz.

Bürgerbeteiligung plus Fachkompetenz sind Schlüssel zum Erfolg
2007 wurde die Dorferneuerung zur „umfassenden Dorferneuerung“ erweitert. Dabei wird in einem begleiteten Prozess gemeinsam mit der Bevölkerung ein Leitbild für die Zukunft der Gemeinde erarbeitet, das vom Gemeinderat beschlossen wird. 140 Gemeinden haben bereits einen Dorferneuerungsprozess umgesetzt, weit über 400 Projekte sind daraus hervorgegangen. „Damit ist die Dorferneuerung die größte Bürgerinitiative des Landes“, so Dunst. Nicht nur das: Mit der großen Anzahl an Projekten liegt das Burgenland weit vor den anderen Bundesländern. „Die Kombination von Bürgerbeteiligung und der Fachkompetenz von Experten macht den Erfolg der Dorferneuerung aus“, stellte Landeshauptmann Hans Niessl fest. Für die umfassende Dorferneuerung wurden 1,5 Mio. Euro an Förderungen ausbezahlt.

Verein „Unser Dorf“ als Sprachrohr
Seit 1989 begleitet und unterstützt der Verein „Unser Dorf“ durch Öffentlichkeitsarbeit, Informationsveranstaltungen und Seminare die Maßnahmen der umfassenden Dorferneuerung. Die vom RMB herausgegebene Vereinszeitschrift „Zukunft.Burgenland“ dient dabei als zentrales Kommunikationsmedium.

Bessere Vernetzung, interkommunale Zusammenarbeit
Baumaßnahmen würden auch in der Zukunft eine Rolle spielen, verstärkt werde es jedoch um die Stärkung der „Software“ gehen – wie etwa die bessere Vernetzung von Vereinsaktivitäten in den Gemeinden und die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen, war der Tenor einer Podiumsdiskussion. Dabei solle man sich auf die Stärken der Gemeinden besinnen.
Ebenso kontroversielle wie konstruktive Diskussionen gab es bei den drei Workshops zu den Themen Baukultur und Ortsbildpflege, Nahversorgung und Mobilität. Der Ortskern habe enormes Potential, das in der Dorferneuerung stärkere Berücksichtigung finden müsse. Die Mobilität im Burgenland erfordere individuelle Zugänge, diese sei ebenso wie die Nahversorgung eine der großen Herausforderungen. Hier war man sich einig, dass die Nachbarschaftshilfe im Burgenland noch verankert ist; hier sei noch Potential vorhanden.

„Soziale Dorferneuerung“ künftiger Schwerpunkt
Neben der interkommunalen Zusammenarbeit und der Erneuerbaren Energie wird die „soziale Dorferneuerung“ - Nahversorgung, Mobilität, Barrierefreiheit – einen besonderen Schwerpunkt bilden. „Die Auswertung der zahlreichen Dorferneuerungsprozesse hat ergeben, dass die ‚soziale Dorferneuerung‘ für die Burgenländerinnen und Burgenländer einen großen Stellenwert hat“, so Dunst. Die Verhandlungen für die nächste Förderperiode (2014-2020) laufen bereits auf Hochtouren.

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