Bezirk Eisenstadt
Amokläufe, Bombe, Schussattentat und Mord angedroht
Mit Amokläufen drohte ein Burgenländer ebenso wie mit einem Bombenanschlag, Schussattentat, Mord und Suizid. Verbreitete an mehreren Institutionen in Eisenstadt Angst und Schrecken. Auch Mutter und Familie des alkohol- und drogensüchtigen Mannes blieben von den Eskapaden nicht verschont.
EISENSTADT. Gefährliche Drohung, fortgesetzte Gewalt und beharrliche Verfolgung warf die Staatsanwältin dem in Handschellen vorgeführten 33-jährigen U-Häftling vor. Dazu bekannte sich der Bauarbeiter, ledig, Vater eines Kindes (11), im Landesgericht für „teilweise schuldig!“
Der seit 2011 gerichtsbekannte Burgenländer aus dem Bezirk Eisenstadt mit insgesamt 7 Vorstrafen berichtete dem Schöffensenat über die jahrelange Einnahme verschiedenster Substanzen. Wollte damit klarmachen, dass er sich nicht mehr an alles erinnere, was angeblich vorgefallen sei. Zudem stellte er fest, dass er eigentlich Hilfe wollte und nur deshalb gedroht habe.
Und diese stets aggressiv geäußerten Drohungen hatten es laut Staatsanwältin in sich. Etwa am 27. Juni gegen den Portier des Krankenhauses Eisenstadt, der ihm nach einer Behandlung keinen Krankentransport in seine Wohnung organisieren wollte: „Du wirst schon sehen, wenn ich wieder bei der Türe hereinkomme und auf dich ballere, wirst du nicht mehr lachen“. Zwei Mitarbeiterinnen des „Sozialdienstes Burgenland“ kündigte er einen Tag später an, dass er dort Amok laufen und dann Selbstmord verüben werde.
Amoklauf und Bombe
Gegenüber der diensthabenden Ärztin der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses Eisenstadt deutete er nach seiner Entlassung am 29.6. ebenfalls einen Amoklauf an, den „niemand verhindern wird können“. Zudem wolle er eine Bombe im Krankenhaus installieren. Seine Mutter bedrohte er von Weihnachten 22 bis Mitte Jänner mit dem Umbringen. Weiters drohte er mit der Ermordung mehr oder weniger seiner gesamten Familie. „Er werde alle in den Tod mitnehmen, die sein Leben verpfuscht haben!“
Ermordung der Familie
Auch belästigte er seine Mama, die mit ihm keinen Kontakt mehr haben wollte, monatelang mit täglich bis zu 80 Anrufen inklusive "ordinärster Beschimpfungen!" Laut Staatsanwältin bestehen beim Beschuldigten psychische Probleme. „Eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom explosiven Typ, ausgelöst durch Missbrauch von diversen Substanzen und Alkohol!“
Im Rahmen der Ermittlungen habe sich der Burgenländer bezüglich seiner aggressiven Eskapaden wenig einsichtig gezeigt. Weiters führte die Anklägerin aus, dass ein medizinischer Gutachter dem Mann volle Zurechnungsfähigkeit attestierte. Weshalb, zusätzlich zu einer Strafe, auch der Antrag auf Einweisung in eine geschlossene Anstalt (forensisch-therapeutisches Zentrum) vorliegt.
Bei der Befragung zu den massiven Vorwürfen gab der 33-Jährige beschwichtigend zu Protokoll: „So bin ich nicht. Ich könnte keiner Fliege etwas zu leide tun!“ Auch sein Anwalt meinte: „Die Androhung eines Amoklaufes war nichts anderes als ein Hilferuf!“
2 Jahre Haft und Einweisung
Nach stundenlanger Verhandlung fiel das Urteil des Schöffensenats. Vorsitzende Mag. Sabine Stagl-Pateisky verkündete 2 Jahre Gefängnis plus Einweisung in eine geschlossene Anstalt. Der Burgenländer akzeptierte den Richterspruch. Da die Staatsanwältin keine Erklärung abgab, nicht rechtskräftig.
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