Arbeitsmarktsituation im Bezirk Eisenstadt: Mehr Beschäftigte, mehr Arbeitslose
EISENSTADT. Im vergangenen Jahr 2014 entwickelte sich die Situation am Arbeitsmarkt im Bezirk Eisenstadt und Umgebung wie schon in den Jahren zuvor auf außergewöhnliche Art und Weise. Sowohl die Zahl der Beschäftigten als auch die Zahl der Arbeitslosen stiegen an.
Mehr Beschäftigte, mehr Arbeitslose
Mit 24.292 ArbeitnehmerInnen zählte der Bezirk im Jahr 2014 um 39 Beschäftigte mehr als im Jahr 2013, was einem Plus von 0,16% entspricht. Dem gegenüber stieg aber auch die Arbeitslosenzahl um 4,18% auf 1.673 Arbeitssuchende an. Diesen Umstand entsprechend egibt sich die derzeitige Arbeitslosenquote von 6,4% im Bezirk Eisenstadt und Umgebung.
Gründe für den Anstieg
Für Walter Pinter, Leiter der regionalen AMS-Geschäftsstelle Eisenstadt, ist die letztjährliche Entwicklung am Arbeitsmarkt keine ungewöhnliche und daher auch durchaus nachvollziehbar. "Der gleichzeitige Anstieg von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit schließt sich nicht aus. Diese Entwicklung hat vor allem damit zu tun, dass das Arbeitskräftepotential zunimmt und zwar insbesondere durch eine nach wie vor steigende Nachfrage von neuen Arbeitsuchenden aus dem Ausland."
Entwicklung im Jahr 2015
Darüber, wie sich die Situation am Arbeitsmarkt speziell im Bezirk Eisenstadt und Umgebung im heurigen Jahr 2015 entwickeln wird, lässt sich laut Geschäftsstellenleiter Walter Pinter nur spekulieren, obwohl aufgrund des nur langsam in Fahrt kommenden Wirtschaftswachstums mit mehr Arbeitssuchenden zu rechnen sein wird. "Der Arbeitsmarkt im Bezirk ist von der allgemeinen Entwicklung nicht abgekoppelt. Das erwartete Wirtschaftswachstum 2015 liegt aktuellen Prognosen zufolge jedenfalls deutlich unter 1%. Das ist im Regelfall nicht ausreichend, um positive Signale am Arbeitsmarkt setzen zu können. Es ist daher mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen, das konkrete Ausmaß vorherzusagen wäre - jedenfalls auf Bezirksebene - reine Spekulation."
Gewinner und Verlierer
Ein Blick auf das Entwicklungspotential der verschiedenen Berufsbranchen kann bis zu einem gewissen Grad dementsprechend auch nur auf Landesebene erfolgen.
Die Auswertung der Veränderung der Arbeitslosigkeit nach Berufsgruppen hat für das vergangene Jahr 2014 jedenfalls signifikante Veränderungen vor allem in folgenden Bereichen ergeben: Eine
Zunahme der Arbeitslosigkeit konnte vor allem in Hilfsberufen (3,8%) sowie in Büro- und Verwaltungsberufen (2,6%) erkannt werden. Darüberhinaus konnte eine überproportionale Zunahme bei Gesundheitsberufen (18%, fast ausschließlich bei Heimhilfen und nicht diplomiertem Pflegepersonal) und im Handel (7,7%) festgestellt werden. Positiv entwickelte sich der Trend in den technischen Berufen (-8,6%), bei denen die Zahl der Arbeitssuchenden deutlich abnahm.
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