Entscheidung rund um Schleife Ebenfurth
Bau der Pottendorfer Linie kann starten

- Mit dem Ausbau der Bahninfrastruktur soll es zu kürzeren Fahrtzeiten kommen.
- Foto: ÖBB-Kajetan Steiner
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Am Dienstag hat das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) eine erste Entscheidung rund um die Schleife Ebenfurth getroffen. Die Bürgerinitiative „IG Schleife Ebenfurth/Unter Au" hatte aus Naturschutzgründen beim Verwaltungsgericht Einspruch gegen das Bahnprojekt eingelegt. Doch in einem ersten Verfahren wurde nun zugunsten der ÖBB entschieden.
BURGENLAND. Der Bau der Schleife Ebefurth würde für Pendler und Pendlerinnen aus dem Bezirk Eisenstadt nach Wien eine Fahrzeitersparnis von elf Minuten je Strecke bedeuten. Am Dienstag wurde eine erste Einigung mit der Bürgerinitiative bekanntgegeben, die den Bau beim Verwaltungsgericht beeinsprucht hat. Dadurch können die Vorarbeiten an der Pottendorfer Linie beginnen, um im Zeitplan zu bleiben.
Bauarbeiten ab 2025
Für die ÖBB ist es ein Sieg im ersten Verfahren im Zusammenhang mit der Beschwerde der Bürgerinitiative „IG Schleife Ebenfurth/Unter Au). „Die beiden Verhandlungen beim Bundesverwaltungsgericht haben den positiven UVP-Bescheid des BMK für jene Bauarbeiten aus dem Projekt, die auf der Pottendorfer Linie liegen, bestätigt" erklärt die ÖBB den Regionalmedien.
Konkret geht es um die Arbeiten auf der Pottendorfer Linie zwischen Wampersdorf und Ebenfurth, noch nicht um die Schleife per se. Allerdings sind darin bereits wichtige Vorarbeiten für das Schienenprojekt inkludiert. So ist etwa eine Abzweigung vorgesehen, die in Richtung der neuen Trasse der Schleife führen soll. Laut den ÖBB soll im Sommer 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Bürgerinitiative habe diesem Schritt zugestimmt, um den Ausbau der Pottendorfer Linie nicht zu verzögern, heißt es vom Sprecher der Initiative.
Weitere Verfahren
Für das gesamte Schleifenprojekt sind derzeit noch die naturschutzrechtlichen Verfahren in beiden betroffenen Ländern, Niederösterreich und Burgenland, anhängig. „Dazu erwarten wir positive Bescheide im kommenden, 2. Quartal", erklärt die ÖBB. Eine Entscheidung erwartet man diesbezüglich noch in der ersten Jahreshälfte. Die ÖBB erwartet auch nicht, dass nun Ruhe einkehrt: „Es ist davon auszugehen, dass die Naturschutzbescheide ebenfalls von der Bürgerinitiative bekämpft werden. Demnach wird das gesamte Schleifenprojekt beim Bundesverwaltungsgericht – voraussichtlich bis Jahresende - weiterverhandelt.“ Im Fokus stehen dabei der UVP-Bescheid und die Naturschutzbescheide.
Die Pläne
Im Februar 2022 haben Land Burgenland, ÖBB und das Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) ein 260 Millionen Euro schweres Übereinkommen zum Bahnausbau im Burgenland unterzeichnet. Ein essenzielles Projekt in dem vereinbarten Maßnahmenbündel war die Schleife Ebenfurth – eine zwei-gleisige Bahnschleife, mit der die Raaberbahn von Neufeld aus direkt mit der Pottendorfer Linie der ÖBB verbunden wird. Gleichzeitig wird die Pottendorfer Linie im Rahmen dieses Projekts im Raum Wampersdorf bis Ebenfurth für mehr und schnellere Zugverbindungen aufgerüstet. Dank der Schleife Ebenfurth soll es möglich sein, die Fahrzeit aus dem Nord- und Mittelburgenland in die Bundeshauptstadt zu verkürzen.
Freude bei den Grünen Eisenstadt
Die Landessprecherin der Grünen Anja Haider-Wallner freut sich: "Die Schleife Ebenfurth wird dazu beitragen, dass viel mehr Menschen auf die komfortable Bahnverbindung nach Wien umsteigen - das führt zu weniger Stau, Lärm, weniger Feinstaub und sauberer Luft. Es ist ein wichtiger Erfolg, dass die Gespräche zwischen Klimaministerium, ÖBB und Bürgerinitiative zu einer ersten guten Lösung geführt haben!"


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