61-jähriger Nordburgenländer
Berufsunfähigkeitspension für Long-Covid-Patienten
Die Arbeiterkammer Burgenland hat laut eigenen Angaben erstmals eine Berufsunfähigkeitspension wegen Long-Covid vor dem Sozialgericht Eisenstadt erstritten
EISENSTADT. Atemprobleme, Müdigkeit, fehlender Geschmacks- oder Geruchssinn, neurologische Erkrankungen – Long-Covid hat viele Gesichter. Diese Erfahrung musste auch ein 61-jähriger Nordburgenländer machen. Schon zu Beginn der Pandemie im März 2020 erkrankte er an Covid. Obwohl sich relativ schnell eine Verbesserung einstellte, kam es Wochen danach zu einer akuten Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Versicherungsangestellten.
"Massiv eingeschränkt"
Das ging so weit, dass der Versicherungsangestellte weder arbeiten, noch den Alltag bewältigen konnte. „Er kann seinen Beruf nicht mehr ausüben. Er ist massiv eingeschränkt“, fasst AK-Sozialrechtsexperte Andreas Pfeifer die Situation des 61-Jährigen zusammen. Nach 45 Jahren bei seinem Arbeitgeber blieb nur mehr der Krankenstand und ein Antrag auf Berufsunfähigkeitspension. Neben neurologischen Begutachtungen standen auch internistische Untersuchungen auf dem Programm. „Da sich seine Symptome nicht besserten und er sowohl über physische Beschwerden als auch über psychische Beeinträchtigungen klagte, musste er einen Ärztemarathon absolvieren. Es ging von einem Facharzt zum nächsten. Allein bis die Diagnose Long-Covid bestätigt wurde, dauerte es Monate“, schildert Pfeifer die Odyssee des Erkrankten.
Vergleich erzielt
Ein Jahr kämpfte die AK Burgenland gemeinsam mit dem Long-Covid-Betroffenen dafür, dass seine Erkrankung und die damit einhergehenden Einschränkungen auch rechtlich anerkannt werden. Mit Erfolg. Anfang April schloss man nach drei Verhandlungsterminen am Sozialgericht einen Vergleich, in dem die Berufsunfähigkeit des Nordburgenländers rückwirkend anerkannt wurde. Er kann damit krankheitsbedingt in Pension gehen.
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