„Das Holzstück gibt vor, was daraus wird“

- hochgeladen von Hannes Gsellmann
Gleichermaßen von fernen Reisen und heimischer Natur inspiriert, schafft Markus Wiesinger Einzigartiges.
RUST. 2015 hängte der gelernte Tischler Markus Wiesinger seinen Job als Verkäufer an den Nagel. „Ich leitete damals die größte Abteilung beim Eisenstädter Baumax. Die letzten Monate, als die Filiale aufgelöst wurde, waren ein Gemetzel. Die Kunden waren ständig unzufrieden, das blieb meist an mir hängen“, erinnert sich Wiesinger an eine stressige Zeit zurück.
Nützliche Holzkunst
Seither widmet sich der Ruster seinem liebsten Baustoff – dem Holz. Aber nicht als Tischler, der nach Maß arbeitet – vielmehr kreiert er nützliche Holzkunst.
Als Werkstoff hat sich Wiesinger nicht den einfachsten ausgesucht. Denn er arbeitet ausschließlich mit alten Weinfässern aus Rust und der unmittelbaren Umgebung. „Die ältesten Fässer sind aus dem Jahr 1936. Es ist schon lässig, wenn man darüber nachdenkt, wie viele verschiedene Weinjahrgänge darin abgefüllt wurden“, so der Handwerker. Die Arbeit birgt aber auch Schwierigkeiten: „Die Dauben sind mit Wein angesaugt, das erschwert die Bearbeitung. Zu Beginn musste ich viel experimentieren.“
„Das ist meine Marke“
Durch die Freude am Experiment und die Kreativität Wiesingers stellte sich auch bald ein relativ breites Sortiment ein – von Möbeln über Salatbesteck bis zu Geldtaschen. Den Nagel auf den Kopf hat der Künstler mit seinen Schneidbrettern getroffen. „Das ist das Label – die Marke, die ich erschaffen habe“, ist Wiesinger auf seine erschaffenen Stücke, meist aus Akazie, stolz. Rechtzeitig vor Start der Tourismussaison feilt Wiesinger bereits an der nächsten Idee: „Es wäre doch spitze, wenn die Touristen ein Stück Rust mit nach Hause nehmen könnten – in Form eines Kühlschrankmagneten aus Weinfässern.“
Einige Ausstellungen
Wiesinger denkt jedoch nicht nur an den Tourismus. Seine Produkte findet man auch im Kunsthandwerk-Shop in der Ruster Kirchengasse und im Regionalladen in Trausdorf. „Außerdem werde ich wieder bei einigen Regionalevents vertreten sein“, freut sich der Künstler auf das Frühlingserwachen im Weingut Händler in St. Margarethen, den Rot-Gold-Markt in der Cselley Mühle oder die Ruster Weinschätze Ende April.
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