Tag der Demenz
Demenzdolmetscherin: "Vergessen darf kein Tabu sein"

- Viele Menschen zögern, sich bei ersten Symptomen Hilfe zu suchen.
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Demenz ist noch immer ein sensibles Thema. Der Welt-Alzheimer-Tag am 21. September soll helfen, über Ängste und Vorurteile aufzuklären und vor allem auf die Erkrankung aufmerksam zu machen. Marina Moyses, Demenzdolmetscherin aus Donnerskirchen, sieht diesen Tag als ihren "beruflichen Feiertag".
DONNERSKIRCHEN. "Demenz braucht Öffentlichkeit und an diesem Tag sieht die ganze Welt auf mein Herzensthema", so die Marina Moyses, zugleich freut sich die Demenzdolmetscherin. "In den letzten Jahren erkenne ich verstärkte Präsenz in den Medien. Initiativen und Forschung rücken stärker ins Licht."
Ungewissheit zermürbt
Viele Menschen zögern, sich bei ersten Symptomen Hilfe zu suchen. Moyses rät auf jeden Fall zu einer Abklärung. "Denn auch die Ungewissheit und das Verleugnen zermürben das Gemüt! Zu den ersten Anzeichen zählt das Verwechseln von Terminen bzw. Gedächtnislücken. Hinzu kommen Orientierungslosigkeit und Persönlichkeitsveränderungen wie vermehrte Gereiztheit."

- Zum Welt-Alzheimer-Tag ruft Marina Moyses zu mehr Offenheit, Teilhabe und Verständnis auf – für ein Miteinander, das Menschen mit Demenz nicht ausgrenzt, sondern einbindet.
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Positive Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Fachärzten und Beratungsstellen sieht die Demenzdolmetscherin als positiv an. Regelmäßige Symposien zur Vernetzung von Beratungsstellen, Hausärzten und Fachärzten wären ihrer Meinung nach der nächste Schritt für die Zukunft.
"Demenz Meet"
Was wünscht sich Moyses von der Gesellschaft im Umgang mit dem Thema Demenz? "Menschen mit Demenz benötigen Teilhabe und Offenheit. Eine demenzfreundliche Gesellschaft erkennt den Menschen – nicht die Diagnose. Ein "Demenz Meet" in Eisenstadt und Oberwart mit viel Beteiligung von Betroffenen, das wäre mein Wunsch."
Neue Infokampagne der Volkshilfe
Seit 2008 unterstützt das Demenzteam der Volkshilfe Burgenland Betroffene und ihre Familien. Mit dem Mobilen Demenzteam wurde ein Angebot geschaffen, das nicht-medikamentöse Behandlung und psychosoziale Interventionen verbindet und direkt im Wohnumfeld ansetzt. "Zentrales Ziel der Arbeit ist es, das gesamte Familiensystem zu entlasten und den Krankheitsverlauf im Sinne einer Verlangsamung positiv zu beeinflussen. Dadurch können Betroffene länger selbstständig bleiben und ihre Ressourcen möglichst lange erhalten", heißt es von seitens der Volkshilfe.
Erklärvideos
Neben der Betreuung präsentierte die Volkshilfe Burgenland im Rahmen einer Pressekonferenz die Kampagne "Erklärvideos zum Thema Demenz". Dort werden Fragen wie: Was sind Anzeichen für Demen? - Mobiles Demenzteam - und Demenz unt Entspannungsübungen - behandelt. Die Videos werden auf den sozialen Netzwerken der Volkshilfe Burgenland veröffentlicht.
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