Fussballvereine am Rande ihrer Existenz
SCHÜTZEN/MÖRBISCH. Was lange Zeit mit aller Macht vermieden werden sollte, könnte schon bald bittere Realität werden. Immer mehr Gemeinden kämpfen um die Existenz ihrer Fußballvereine. Auch für den UFC Schützen und den SV Mörbisch könnte der letzte Anpfiff ihrer Vereinsgeschichte bereits erfolgt sein.
Scheu vor Verantwortung
Dabei liegt der Hund weder auf dem Spielfeld noch in den Zuschauerrängen begraben. Vielmehr bereitet die Besetzung der Vorstände den beiden Dorfvereinen Probleme. Während es lange Zeit überhaupt keine Bedenken für Funktionäre und Mitglieder gab, in den Vorstand zu treten, scheuen sich diese heute mehr denn je vor der Verantwortung – und der Arbeit –, die diese Position mit sich bringt.
"Keine Perspektive"
Stefan Schindler – seit acht Jahren sportlicher Leiter des UFC Schützen – ist mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem er "keine Zukunftsperspektive" für den Verein sieht. "Es fällt mir nicht leicht, weil mir der Verein sehr am Herzen liegt. Aber irgendwann muss man der Realität ins Auge schauen, und die sieht nun einmal so aus, dass sich niemand um den Verein kümmern will." Tatsächlich erklärte sich auch nach fünfmaligem Fragen in der am 11. Juni abgehaltenen Generalversammlung niemand der rund 40 Anwesenden dazu bereit, in den Vorstand zu treten.
Ein Jahr Pause
Stattdessen einigte sich die Mehrheit der Stimmberechtigten auf eine Vorgangsweise, die das Stellen eines Antrages an den Burgenländischen Fußballverband (BFV) für das Aussetzen des Erwachsenenbetriebes für ein Jahr vorsieht. Die Vereinsmitglieder hoffen, dass die Nachwuchsabteilung weiterhin an der Meisterschaft teilnehmen und der UFC Schützen ohne jeglichen Vorstand für ein weiteres Jahr am Leben erhalten werden kann.
Für Schindler ist jedoch klar: "Was die Generalversammlung da beschlossen hat, ist rechtlicher Unsinn und kann nicht funktionieren. Sie haben meine Einwände aber ignoriert."
Rettung in der Nachspielzeit
Gerhard Schwaighofer vom SV Mörbisch sieht sich mit dem selben Problem konfrontiert und ist nach wie vor auf der Suche nach einem Vorstand. "Wir suchen einen Vorstand. Diesen müssen wir bis spätestens 17. Juni gefunden haben, um uns für die kommende Saison anmelden zu können. Ich bin zuversichtlich", so Schwaighofer zweckoptimistisch.
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