Geschmack aus dem See

Impressionen eines alten Handwerks: 13 Berufsfischer gibt es heute noch rund um den Neusiedler See | Foto: Manfred Horvath
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  • Impressionen eines alten Handwerks: 13 Berufsfischer gibt es heute noch rund um den Neusiedler See
  • Foto: Manfred Horvath
  • hochgeladen von Hannes Gsellmann

Wenn die meisten Menschen im Dorf noch ihre Nachtruhe halten, oder sich die Dorfjugend noch die Nacht um die Ohren schlägt, ist eine Berufsgruppe mit ihren Helfern bereits unterwegs, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Rede ist von den Fischern. Heute sind es rund um den Neusiedler See noch 13 an der Zahl, die als Haupterwerb dem Fischfang frönen.

Genuss Region Burgenland

Das Burgenland besitzt derzeit mehr als ein Dutzend Regionen, die regionaltypische kulinarische Spezialitäten produzieren und in der unverwechselbaren Marke „Genuss Region Burgenland“ zusammengefasst sind. Dazu gehört seit nunmehr fast einem Jahrzehnt auch die Genussregion „Neusiedlersee Fische“, die rund um das Weltkulturerbe Neusiedler See eine große Palette kulinarischer Genüsse bereithält.

Zwanzig Fischarten

Mitteleuropas größter Steppensee beheimatet mehr als zwanzig Fischarten, am bekanntesten sind die Speisefische Zander, Wels, Karpfen und Hecht. Der Neusiedler See beherbergt derzeit auch noch Fischarten, die ursprünglich aus anderen Gewässern stammen und von Menschenhand im See ausgesetzt wurden.

Der Aal: einstiger Export-Schlager

Dazu zählt der Aal – noch immer als Speisefisch, aber auch geräuchert eine Delikatesse. „Da dieser Fisch seit rund 15 Jahren nicht mehr im Neusiedler See ausgesetzt werden darf und der Fangertrag stetig zurückgeht, können heute nur mehr die heimischen Gastronomiebetriebe unserer Region beliefert werden bzw. kann der Aal – einst Exportschlager – vorwiegend geräuchert im Ab Hof-Verkauf angeboten werden“, weiß der Oggauer Helmut Schwarz jun., Berufsfischer in dritter Generation, zu berichten.

Fischfang mit altbewährten Methoden

Die schon erwähnten 13 Berufsfischer rund um den See kommen aus den Ortschaften Oggau, Rust, Mörbisch, Donnerskirchen, Purbach, Winden, Gols bzw. Apetlon und greifen auf altbewährte Fangmethoden wie Reusen, aber auch Zug- und Stellnetze zurück, um die beliebten Speisefische aus dem Wasser zu holen. Um ein Überfischen zu vermeiden, werden die Fische durch Schonzeiten während der Paarungs- und Laichperiode geschützt: Hechte dürfen von Mitte Feber bis Ende März nicht gefischt werden, der Fang von Zander und Karpfen ist im April bzw. Mai verboten.
Der Wels hingegen unterliegt keiner Schonzeit, denn dieser Raubfisch ist in der Population so stark gestiegen, dass die Fischer seiner kaum Herr werden.

Helis schwerster Fang

Die Interessen der hauptberuflichen Fischer um ihren Obmann Leopold Krenn vertritt seit mehr als sechzig Jahren der Burgenländische Fischereiverband, der auch das Fischrecht auf dem Neusiedler See für jeweils zehn Jahre von den Grundeigentümern pachtet.Auf die Frage nach dem bisher größten und schwersten Fang hat Helmut „Heli“ Schwarz sofort die Antwort parat: „2015 ging mir und meinen Helfern ein 55 Kilogramm schwerer und mehr als zwei Meter langer Wels ins Netz, den wir in einer Stunde gemeinsam aus dem Zugnetz brachten.“
Hingegen werden Fische von zu geringer Größe bzw. Länge - Zander und Hechte unter 50 cm, Wels unter 45 cm und Karpfen unter 35 cm – wieder dem See zurückgegeben.
Zu Verkosten gibt es unsere heimischen Fische in verschiedensten Variationen vor allem in Lokalen der Region rund um den See.

Fische ab Hof:

Donnerskirchen/Purbach:

Fam. Leopold Krenn/Josef Hafner, Wienerstr. 66
Mörbisch:
Fam. Herbert Schindler, Seestraße 9
Oggau:
Helmuth Schwarz, Seegasse 26
Rust:
Fam. Alfred Augsten, Uferstraße 3

Impressionen eines alten Handwerks: 13 Berufsfischer gibt es heute noch rund um den Neusiedler See | Foto: Manfred Horvath
Helmuth Schwarz jun. aus Oggau lebt das Genre des leidenschaftlichen Berufsfischers am größten Steppensee Europas | Foto: Manfred Horvath

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