Wildtier-Korridore
Grünbrücken in Müllendorf und Pöttsching werden geprüft
Expertinnen und Experten aus Bulgarien, Rumänien, Ungarn und der Ukraine besuchten vor kurzem die Autobahn-Grünbrücken in Pöttsching und Müllendorf, die derzeit vom Umweltbundesamt auf ihre Durchlässigkeit geprüft werden. Das Treffen wurde im Rahmen des EU Interreg Projektes SaveGREEN organisiert.
MÜLLENDORF/PÖTTSCHING. Das Projekt SaveGREEN will Lebensräume im Donauraum vernetzen. Oberstes Ziel ist der Schutz von ökologischen Korridoren für Wildtiere. Einer dieser Korridore ist die Grünbrücke in Pöttsching, die laut Projektangaben von Wildtieren gut angenommen werde. "Ursachen dafür liegen in der Ausstattung der Grünbrücke, die mit Bäumen, Buschwerk und freien Wiesenflächen bewachsen ist, und in ihrer guten Anbindung ans Umland in Form von angrenzenden Wäldern", heißt es. Übrigens: Pöttsching ist eine von nur zwei Pilotregionen in Österreich. Geforscht wird außerdem noch in Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Rumänien, der Slowakei und in der Ukraine.
Herausforderung Müllendorf
Auch in Müllendorf gibt es eine Grünbrücke, die Wildtiere über die A3 Autobahn führt. Die Herausforderungen liegen dort bei der sogenannten Lebensraumvernetzung. "Die Fragmentierung und intensive Nutzung der Landschaft ist dort bereits stark fortgeschritten", heißt es. Eine Vielzahl von Hindernissen (Autobahn, Zugstrecke, Siedlungen und landwirtschaftliche Nutzflächen) würden Wildtieren die Fortbewegung durch diesen Wildtierkorridor erschweren. "Die umliegenden Siedlungen wachsen stark und teilweise zusammen und schränken so die Möglichkeiten zur Querung der Landschaft immer mehr ein."
Grundsätzlich gibt es in Österreich klare Bauvorschriften für Grünbrücken bei der Neuerrichtung von Autobahnen, die zentrale Aspekte des Naturschutzes berücksichtigen. Herausforderungen bestehen aber etwa im Erhalt überregionaler ökologischer Korridore durch unterschiedliche Naturschutz- und Raumordnungsbestimmungen in den Bundesländern.
Ergebnisse Ende des Jahres
Lösungsansätze für eine bessere Lebensraumvernetzung gibt es, kommuniziert wurden sie allerdings noch nicht. Im Rahmen von SaveGREEN werden nun Methoden erarbeitet, um wichtige Abschnitte für die Lebensraumvernetzung zu ermitteln und zu schützen. Die Ergebnisse sollen Ende des Jahres 2022 vorliegen.
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