Tourismusprojekt in Fertörakos
Grünen fordern gemeinsame Arbeitsgruppe

- Das geplante Großprojekt in Fertörákos bereitet auf der burgenländischen Seite des Neusiedler Sees Sorgen.
- Foto: Sopron-Fertő Touristikentwicklungs-AG
- hochgeladen von Franz Tscheinig
Die Grünen fordern hinsichtlich des Großprojektes im ungarischen Fertörakos eine gemeinsame, österreichisch-ungarische Arbeitsgruppe. Sie soll aus Experten bestehen, die das Vorhaben bewerten sollen.
EISENSTADT/FERTÖRAKOS. Nach langanhaltenden Protesten von NGOs und wiederholter Kritik seitens der Grünen, sowie einer mahnenden Stellungnahme der UNESCO, wendet sich nun Umweltministerin Leonore Gewessler (Grünen) mit einem Schreiben direkt an die ungarische Regierung. Darin fordert sie den ungarischen Umweltminister Laszlo Palkovics auf, eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Experten einzusetzen und keine weiteren Schritte zu setzen, bis diese ein Ergebnis zur aktuellen Bewertung des Projekts auf den Tisch legen.
"Es ist dies nicht das erste Mal, dass sich Ministerin Gewessler in der Sache Fertörakos engagiert. Bereits bei ihrem ersten Treffen im September 2020 teilte sie ihrem ungarischen Amtskollegen ihre kritische Haltung zum Hafenprojekt in Fertörakos mit“, erinnert die Landessprecherin der Grünen, Klubobfrau Regina Petrik.
Erhebliche grenzüberschreitende Auswirkungen
Gewessler weise in ihrem Brief an die ungarische Regierung unmissverständlich darauf hin, dass sie sich eine Einbindung Österreichs in ein UVP-Verfahren erwartet hätte. Denn dieses Projekt hätte erhebliche grenzüberschreitende Auswirkungen, auch wenn Viktor Orban das ignorieren möchte. Nun solle eine bilaterale Expertengruppe die Angelegenheit prüfen ehe weitere Schritte gesetzt würden. Damit wolle man alle Möglichkeiten gegen das Vorhaben ausschöpfen.
Beherzteres Auftreten wünschen
"Ich würde mir auch von der burgenländischen Landesregierung ein beherzteres Auftreten gegen das Mega-Bauprojekt in Fertörakos wünschen. Schließlich ist der Naturschutz in Landeskompetenz. Da darf man sich nicht einfach wegducken, bloß weil man noch ein anderes grenzüberschreitendes Projekt in Planung hat. Das Burgenland darf sich nicht von Viktor Orbans nationalistischer Politik einschüchtern lassen", so Petrik.
Arbeiten in Fertörakos im vollen Gange
In Fertörakos laufen derweil die Arbeiten für das große Tourismusprojekt mit Hotel, diversen Sportanlagen, einem weitläufigen Campinggelände, Parkplätzen und einem modernen Yacht- und Sporthafen.


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