Hilfe für die Hochwassergeschädigten in Bosnien und Herzegowina
Lions Club Eisenstadt ist vor Ort
Seit nunmehr fast 40 Tagen ist das Katastrophen-Hilfselement des österreichischen Bundesheers (Austrian Forces Desaster Relief Unit) im Einsatz nach den schweren Überschwemmungen und Überflutungen in Bosnien und Herzegowina. Mit dabei ist der in Rust wohnhafte Sekretär des Lions Club Eisenstadt, Major Mag. Franz-Dieter Tötzl als Versorgungsführender der österreichischen Truppen und als solcher verantwortlich für die Eigenversorgung der rund 80 Soldaten mit Verpflegung, Betriebsmittel, Ersatzteilen und Chemie, damit diese ihrer Kernaufgabe der Trinkwasseraufbereitung nachkommen können. Für Major Tötzl ist dies nach dem schweren Erdbeben 2005 in Pakistan der zweite solche Katastrophenhilfseinsatz.
Neben der Trinkwasseraufbereitung werden durch die österreichischen Soldaten auch Dekontaminationsaufträge erfüllt, d.h. es wird wichtige Infrastruktur, wie z.B. Kindergärten und Schulen, aber auch Regierungsgebäude, welche durch die Überschwemmungen massiv verunreinigt wurden, desinfiziert. Darüber hinaus testet das mitgeführte Laborelement ständig Wasserproben aus dem Einsatzraum, um einen Seuchenausbruch z.B. durch verunreinigte Brunnen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls entgegenwirken zu können.
Pro Tag werden im Einsatzraum bis zu 100.000 Liter Wasser zu Trinkwasser aufbereitet und an mehr als 35 Ausgabestellen an die Bevölkerung im Großraum Orašje (ca. 22.000 Einwohner) und Šamac (rund 20.000 Einwohner, beide an der Grenze zu Kroatien) verteilt. Das österreichische Bundesheer hat hier die Kräfte des Landesfeuerwehrverbandes Niederösterreich, des deutschen Arbeitersamariterbundes und des deutschen Technischen Hilfswerks, welche rasch nach dem Beginn der Katastrophe in den Einsatzraum kamen, aber keine so lange Durchhaltefähigkeit aufweisen, abgelöst und deren Trinkwasserabgabestellen größtenteils übernommen. Der Einsatz wird noch so lange fortgeführt, bis das örtliche Wasserversorgungsnetz wieder entsprechend benutzt werden kann, was aus derzeitiger Sicht Mitte bis Ende Juli sein wird.
Im Sinne der Nachhaltigkeit des Hilfseinsatzes vor Ort sollen noch diese Woche bosnische Soldaten unter Anleitung und Führung von österreichischen Pionieroffizieren und –unteroffizieren mit dem Bau von Ersatzbrücken im Raum Tuzla beginnen, denn hier wurden mehrere Brücken stark beschädigt bzw. weckgespült. Das Projekt soll der Hilfe zur Selbsthilfe dienen und die bosnischen Streitkräfte befähigen künftig solche Aufgaben selbst wahr zu nehmen.
Der Lions Club Eisenstadt spendete für die Hochwassergeschädigten 1.000 €.
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