Leithaberger Edelkirsche
Früher Start für heurige Kirschenernte
![LK-Präsident Nikolaus Berlakovich bei einem Pressegespräch mit Andrea Strohmayer von der Kirschen-Genussquelle und Gastronom Alfred Schemitz vom Verein "Genuss Region Leithaberger Edelkirsche" in Donnerskirchen. | Foto: Stefan Schneider](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/22/3/39908813_L.jpg?1716383573)
- LK-Präsident Nikolaus Berlakovich bei einem Pressegespräch mit Andrea Strohmayer von der Kirschen-Genussquelle und Gastronom Alfred Schemitz vom Verein "Genuss Region Leithaberger Edelkirsche" in Donnerskirchen.
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Um rund drei Wochen früher als in den Vorjahren startet heuer die Saison für die Kirschenernte rund um das Leithagebirge. Nach Ausfällen 2023 freuen sich die Experten auf eine gute Ernte. "Gebrockt", wie man im Volksmund sagt, werden die Kirschen von Mai bis Juni.
DONNERSKIRCHEN. Andrea Strohmayer aus Breitenbrunn und Alfred Schemitz aus Donnerskirchen vom Verein "Genuss Region Leithaberger Edelkirsche"setzen sich für den Erhalt und die Vermehrung der alten Kirschensorten ein. Diese sind an den Radwegen und in den Weingärten von Donnerskirchen bis Jois zu finden. Heuer erwarten die beiden Experten eine gute Ernte im Vergleich zum Vorjahr. Trotz Regen und Hagel aus der Vorwoche habe das sensible Obst eine Top-Qualität. "Das Leithagebirge wurde von den Unwettern verschont, da der Hagel mit viel Wasser vermischt war", sagt Andrea Strohmayer gegenüber den Regionalmedien.
![Von Donnerskirchen bis Jois ist die Leithaberger Edelkirsche zu finden.](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/22/1/39908771_L.jpg?1716383647)
- Von Donnerskirchen bis Jois ist die Leithaberger Edelkirsche zu finden.
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Kirschenbörse
Der Kirschblütenradweg von Donnerskirchen bis Jois lebt von der Vielfalt des edlen Obstes. Viele der Bäume in der Region würden jedoch nicht abgeerntet werden. Andrea Strohmayer hat sich mit ihrer Kirschengenussquelle selbstständig gemacht und versucht den Großteil der Kirschen der Region zu verarbeiten. Mit einer eigenen Kirschenbörse kann geerntetes Obst bei ihr abgegeben werden. "Ich besitze keine eigenen Kirschbäume, denn meine Ernte kommt von den unbenutzten Bäumen der Region. Hier gibt es sehr viele Leute, die Kirschbäume auf einem Acker, in Weingärten oder in Hausgärten besitzen und keine Zeit oder nicht genügend Ressourcen haben, um alle Kirschen zu pflücken", erzählt Andrea Strohmayer.
![Maschinell werden die Kirschen entkernt.](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/22/9/39908819_L.jpg?1716383600)
- Maschinell werden die Kirschen entkernt.
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Generation der "Brocker" wird weniger
Doch die Generation der Kirschenpflücker werde immer älter, weiß Alfred Schemitz aus Donnerskirchen. Er betreibt einen Buschenschank, mit speziellem Kirschenfokus: "Früher waren die Kirschen das erste Geld für die Bauern in der Region. Die Älteren, die noch 'brocken' gehen, werden leider immer weniger." Das edle Obst werde meist am Vormittag geerntet und bereits am Nachmittag verkauft. "Frischer geht es nicht", so Schemitz, der weiters sagt: "Die Kirschen rund um das Leithagebirge sind naturbelassen, biozertifiziert und werden auch nicht behandelt."
![2024 verspricht ein gutes Kirschenjahr.](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/22/4/39908834_L.jpg?1716383614)
- 2024 verspricht ein gutes Kirschenjahr.
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Obst mit Geschichte
Ein Projekt mit der BOKU Wien beweist auch, dass die Tradition der Kirschen nicht nur in der Region erfunden wurde, sondern hier regelrecht gelebt wird. Verschiedene Sorten konnten speziell für Gemeinden am Leithagebirge zugeordnet werden. "Es gibt zum Beispiel eine eigene Donnerskirchner Blaukirsche, die es nur hier gibt", sagt Strohmayer. In einem guten Erntejahr werden rund 8000 Kilogramm Kirschen geerntet und anschließend verkauft oder weiterverarbeitet. Das Kilo Kirschen liegt heuer bei acht Euro.
20 Hektar Anbaufläche
Im Burgenland betreiben 70 Betriebe auf einer Fläche von 20 Hektar den Kirschenanbau. "Der Kauf von regionalen Kirschen trägt zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei und sichert die Versorgung mit heimischen Produkten“, berichtet LK-Präsident Nikolaus Berlakovich.
Im Bezirk Oberpullendorf rund um Horitschon, im Bezirk Mattersburg rund um Wiesen sowie am Leithagebirge findet man den Großteil der burgenländischen Kirschenproduzenten. In den Intensivanlagen rund um Horitschon dominieren die Sorten Bellise, Sabrina, Summit und Carmen. Ebenfalls im Burgenland zu finden, sind die Sorten Bigarreau Moreau, Bigarreau Burlat oder Samba.
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