Komödie voll Seitensprüngen und Rachegelüsten
Die Schlossspiele Kobersdorf warten heuer mit einem selten gespielten Stück aus der Feder von Eugène Labiche auf.
EISENSTADT/KOBERSDORF (sk). Wie die französische Komödie, die diesmal im Schlosshof Kobersdorf gezeigt wird, ausgeht, das wollte Intendant Wolfgang Böck partout nicht verraten. Im Übrigen aber gaben Böck und sein Team ausführlich Auskunft über die Neuinszenierung des Lustspiels „Der Preis des Monsieur Martin“,
Sponsoren
Die Präsentation fand in der Eisenstädter Zentrale der „Energie Burgenland“ statt. Ohne deren „Engeriespritze“, wie Kulturlandesrat Helmut Bieler formulierte, sowie der Unterstützung durch den zweiten Hauptsponsor, der „Waldquelle Kobersdorf“, wäre die Qualität der Produktionen der Schloss-Spiele nicht möglich, hieß es auch von Wolfgang Böck.
Verzwickte Handlung
Labiches im Jahr 1876 in Paris uraufgeführte Komödie erzählt von zwei Freunden, die ihre Zeit seit Jahren mit Kartenspielen verbringen. Unruhe kommt ins Spiel, als Monsieur Martin von seinem aus Südamerika angereisten Cousin Hernandez erfährt, dass ihm ausgerechnet Freund Agénor Ehefrau Loisa ausgespannt hat. Martins Racheplan: Er bestellt die ganze Gesellschaft in die Schweizer Alpen, um Agénor in den Abgrund zu stürzen, sieht sich dort plötzlich aber zwei Nebenbuhlern gegenüber.
Kobersdorfer Publikumslieblinge
Den heißblütigen südamerikanischen Cousin gibt, wie könnte es anders sein, der Intendant persönlich. Die Rolle des Monsieur Martin spielt Wolf Bachofner, der schon im Vorjahr in Nestroys „Der Zerrissene“ ein hinreißendes Duett mit Wolfgang Böck hinlegte. Als Martins Ehefrau lässt sich die aus Fernsehserien und als Kabarettistin bekannte Konstanze Breitebner umwerben. Kobersdorf-Erfahrung hat auch Regisseur Patrick Guinand, der vor zwei Jahren Feydeaus „Die Dame vom Maxim“ im Schlosshof in Szene setzte und damit einen großen Publikumserfolg verbuchen konnte.
Effektvolles Bühnenbild
Ein Salon in Paris, ein Hotel in Chamonix und eine Almhütte im Berner Oberland bei der Aareschlucht, das sind die Schauplätze der Eifersuchtskomödie. Um die jeweils unterschiedliche Atmosphäre einzufangen und um einen möglichst schnellen Wechsel von einer Kulisse in die andere zu ermöglichen, werden diesmal Videoprojektionen und klappbare Seitenwände eingesetzt. Die Idee dazu stammt von Erich Uiberlacker, der schon seit 2004 für das Bühnenbild und die Lichtgestaltung der Schloss-Spiele zuständig ist.
Erfolgsgeschichte Schloss-Spiele
Für Wolfgang Böck ist es heuer seine zwölfte Saison als künstlerischer Leiter der seit 44 Jahren bestehenden Sommerspiele im Schlosshof Kobersdorf. Der Publikumszuspruch während seiner Intendanz ist mit durchschnittlich 95 Prozent außergewöhnlich hoch. Im Vorjahr betrug die Auslastung sogar 98,7 Prozent, was, wie Geschäftsführer Thomas Mersich sagte, „kaum mehr zu toppen ist“. Und auch für die diesjährige Saison sind schon rund 50% der Karten verkauft. Premiere ist am 30. Juni. Bis einschließlich 26. Juli sind insgesamt 17 Aufführungen geplant.
Begleitprogramm
Bei Motorrad- und Oldtimerfahrern sehr beliebt sind gemeinsame Touren nach Kobersdorf mit anschließendem Theaterbesuch, wobei Wolfgang Böck jeweils selbst mitfährt und, wie er schmunzelnd sagt, „den Kasperl gibt“. Die Biker-Fahrt ist diesmal für Sonntag, den 11. Juli 2015 und die Oldtimer-Fahrt für Sonntag, den 19. Juli 2015 angesetzt. Hauptakteur ist Böck auch bei der Sonderveranstaltung am 31. Juli 2015, bei der er mit Band das Programm boeck.privat@habtsmigern.ade zum Besten gibt, das im Vorjahr anlässlich seines 40. Bühnenjubiläums entstand.
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