Nestaktion 2016: Storchenverein Rust bereitet Ankunft der Störche vor
RUST. Alle Jahre wieder kommen die Weißstörche aus ihren Winterquartieren in Süd- und Zentralafrika zurück in die Freistadt Rust, um ihren Nachwuchs großzuziehen. Dabei legen die Zugvögel bis zu 10.000 Kilometer zurück. Bevor die Weißstörche, die ein Alter von etwa 35 Jahren erreichen können, Ende März beziehungsweise Anfang April ihre Nistplätze über den Dächern der Freistadt Rust beziehen, führt der Storchenverein Rust seine jährliche Nestaktion durch.
70 km/h in 20 Metern Höhe
Heuer sollte sich der "Ausflug" für den Storchenverein auf die Ruster Dächer jedoch alles andere als problemlos gestalten. Der starke Wind fegte den "Schutzpatronen" der Störche mit bis zu 70 km/h um die Ohren – und das in bis zu 20 Metern Höhe. Immer wieder musste der Kran, mit dem die Helfer zu den Horsten gelangen, aufgrund der starken Windböen angehalten und die Säuberungsaktion abgebrochen werden.
Säuberung der Horste
Nichtsdestotrotz erledigt der Storchenverein Rust seine Nestaktion jedes Jahr mit großer Sorgfalt, um den Störchen den Aufenthalt in ihrer Sommerresidenz so angenehm und problemlos wie möglich zu gestalten. Dafür begeben sich die Mitglieder des Vereins immer am 1. März auf die Dächerlandschaft von Rust, um die als Horste bezeichneten Nistplätze einer Säuberung sowie einer Renovierung mittels neuer Rebenzweige zu unterziehen.
Die Säuberung der Horste hat dabei aber nicht nur einen optischen, sondern vor allem auch einen gesundheitlichen Hintergrund. "Wir desinfizieren die Horste, um die Jungstörche vor bakteriellen Infektionen zu schützen", erklärt Igor Smrtnik, Obmann-Stellvertreter des Storchenvereins.
35 Jungstörche im letzten Jahr
Und das mit sichtbaren Erfolg. "Im letzten Jahr zählten wir 35 Jungstörche", erzählt Smrtnik. Angesichts der Tatsache, dass im vergangenen Jahr ganze 17 Storchenpaare ihren Sommer in Rust verbrachten, ergibt das im Durchschnitt zwei Jungstörche pro Storchenpaar. Zu sehen bekommt man die Jungstörche heuer aber nicht mehr. "Die Jungstörche werden erst in drei oder vier Jahren wieder zurück nach Rust kommen", weiß Smrtnik.
Nestaktion in der Region
Seine Nestaktion führt der Storchenverein aber nicht nur in Rust (etwa 30 Horste) durch. Auch die Horste der umliegenden Gemeinden Mörbisch (sechs Horste), Oggau (drei Horste) und Oslip (drei Horste) werden jedes Jahr gereinigt und wieder auf Vordermann gebracht. Insgesamt kümmert sich der Verein damit jährlich um mehr als 40 Horste in der Region und leistet damit eine wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Weißstörche am Westufer des Neusiedler Sees.
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