Nach Tiefstständen
Neusiedler See und Lacken im Seewinkel erholen sich
Der Neusiedler See hat ein weiteres schweres Jahr hinter sich. Die Diskussionen rund um Zuleitung und mögliche Austrocknung rissen nicht ab. Zum Jahresende hat sich der Steppensee aber wieder erholt und schreibt positive Zahlen. Die Lacken im Seewinkel profitieren ebenfalls von den Regenfällen im November.
NEUSIEDLER SEE. So weit weg vom Tiefstand aus dem letzten Jahr war der Wasserstand des Neusiedler Sees zuletzt im Jahr 2021. Nach den Rekordtiefstwerten Anfang des Jahres, hat sich der See deutlich erholt. Grund dafür ist auch der regenreichste November in Österreich seit dem Jahr 1979, wie Daten von Geosphere Österreich zeigen.
Pegel steigt kontinuierlich
Laut den Daten des Hydrographischen Dienstes, steht der Pegel des Neusiedler Sees bei 115,18 Metern über Adria (MüA), Stand 13. Dezember. Im Vorjahr lag der Wasserstand zur selben Zeit bei 114,97 MüA. Der bisher feuchte Dezember trägt sein Übriges zur Erholung des Neusiedler Sees bei. Erholt hat sich der See, vom Höchststand ist er aber noch weit entfernt. Im Dezember 2014 wurde ein mittlerer Wasserstand von 115,8 MüA gemessen.
Frühes Aus für Fähre
Die Kombination aus wenig Wasser und viel Wind hatte auch Auswirkungen auf Fährenbetriebe. Musste doch die Radfähre am Neusiedler See zwischen Breitenbrunn und Podersdorf bereits am 28. August den heurigen Betrieb einstellen. Der starke Wind aus Norden sei unter anderem Schuld daran gewesen, so Geschäftsführerin Michaela Heeger-Gmeiner im Gespräch mit den RegionalMedien Burgenland Ende August.
Lacken füllen sich
Auch für die vielen Lacken im Seewinkel, wie den Darscho oder die Lange Lacke war der Regen ein Segen. Die Lage sei "leicht entspannt". Problematisch bleibe der Grundwasserspiegel, so Harald Grabenhofer vom Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel. Daher werde in Zusammenarbeit mit dem Land an Rückstaumaßnahmen gearbeitet. Regenwasser alleine löst das Problem leider nicht: "Früher hat die Entwässerung einen Sinn gemacht, heute jedoch nicht mehr", meint Grabenhofer. Mit dem Projekt "Life Pannonic Salt" soll dem Lackensterben entgegengewirkt werden. 12 Millionen Euro an Fördergeldern stehen in den nächsten fünf Jahren von EU, Bund und Land zur Verfügung. Negativbeispiel bleibt der Zicksee, denn trotz großer Niederschläge führt dieser bis heute kein Wasser.
Entschlammung auf "gutem Weg"
Während der Neusiedler See nun auch zur Winterruhe lädt, arbeitet das Team der Seemanagement Burgenland GmbH weiterhin auf Hochtouren. Seit Oktober und bis in den April hinein, werden Schlamm und Schilf wieder der Kampf angesagt. "Durchgeführt wurden bereits Kanalarbeiten in Donnerskirchen oder Oggau, hier wurde wieder eine Wssertiefe von rund 1,30 Meter hergestellt", erzählt Geschäftsführer der Seemanagement Burgenland GmbH Erich Gebhardt. Außerdem seien die Entschlammungsarbeiten in Breitenbrunn bereits abgeschlossen. Nächste Station im Anfang Jänner ist in Rust. "Hier wird im Hafenbereich wieder der Schlamm entfernt", so Gebhardt. Weiter gehe es dann noch in Purbach, Jois und am Ende der Saison in Neusiedl am See.
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