750 Jahre Müllendorf
Ortschronik Müllendorf erschienen
Anlässlich des 750 Jahr-Jubiläums der Gemeinde Müllendorf wurde eine Ortschronik in Buchform erstellt.
MÜLLENDORF. Heute kennen wir mehr als 20 verschiedene Namen, die es in den letzten 750 Jahren für die heutige Gemeinde Müllendorf gab. Erstaunlich ist dabei, dass nicht nur unterschiedliche Schreibweisen des Namen "Mylyhdorff" existierten, sondern gleichzeitig auch vollkommen andere Bezeichnungen dokumentiert wurden.
750-jähriges Jubiläum
Die Geschichte der Gemeinde beinhaltet viele Rätsel und spannende Zusammenhänge mit historischen Wendepunkten. Jungsteinzeitliche Funde oder die Freilegung des römischen Vicus belegen, dass die fruchtbare Gegend bereits seit Jahrtausenden bewohnt wurde. Als offizielle Geburtsstunde gilt dennoch die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes im Dezember 1270. Demzufolge feierte die Gemeinde Müllendorf im Dezember letzten Jahres ihr 750-jähriges Bestehen. Zu diesen Feierlichkeiten wurde bereits vor einigen Jahren eine Arbeitsgruppe gegründet, um die Geschichte der Gemeinde aufzuarbeiten und niederzuschreiben. Die daraus entstandene Ortschronik ist nun erschienen.
Ortschronik
In der Ortschronik, die am Gemeindeamt in Müllendorf erhältlich ist, findet sich Wissenswertes über die Frühgeschichte und Entwicklung der Gemeinde ebenso wie die Geschichte der Pfarrkirche, der Genossenschaften und der Unternehmen. Schwerpunkte bilden zudem die Themen Tradition, Bildung, Kunst und Kultur. Natürlich kommen auch die Vereine nicht zu kurz. Geschichten über herausragende Müllendorfer sowie alte Ortsansichten, Luftbildaufnahmen und historische Karten runden die Chronik ab.
Erste Erwähnung 1270
Um die Jahrtausendwende erfolgte die Staatsgründung durch den ungarischen Fürst Stephan, der begann, das damals noch dünn besiedelte Land durch fremde "Gastsiedler" zu besiedeln. Die Wirtschaftskraft sollte dadurch gesteigert und die Macht gesichert werden. Für Müllendorf ist hier das Geschlecht der Buzat-Haholt, das aus der Gegend von Würzburg (Bayern) gekommen ist und sich östlich der Leitha ansiedelte, zu nennen. Da Müllendorf und ein Großteil des heutigen Burgenlandes Teil des ungarischen Königreiches waren, waren die Buzat-Haholt in die im Jahre 1270 aufgetretenen Wirren um die ungarische Königskrone zwischen Könik Bela IV. und seinem Sohn Stephan V. involviert.
Im Zusammenhang mit dieser Auseinandersetzung wird Müllendorf erstmals urkundlich als "villa Kuesd" genannt. Die Grundlage für diese Annahme findet sich in der Urkunde von König Stephan V. von Ungarn, die am 10. Dezember 1270 ausgestellt wurde.
"Villa Kuesd"
Müllendorf ist zu diesem Zeitpunkt im Besitz von Nikolaus, Sohn von Arnold Buzat-Haholt. Da dieser sich mit anderen Baronen gegen König Stephan erhob, wurde ihm Kuesd unter anderem entzogen. Die Besitzungen erhielten Banus Ponith, der für den König gekämpft hatte, und dessen Nachkommen.
Dass es sich bei der Bezeichnung „Villa Kuesd“ um Müllendorf handelt, wird von mehreren namhaften Historikern bestätigt. Als Beweis hierfür dient auch die Urkunde von 1271, in der Kuesd im Besitz des Banus Ponith als östlicher Nachbarort von Byzuskut (Steinbrunn) erwähnt wird.
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