Thema Lehre
Paxisnahes Lernen in der Berufsschule Eisenstadt
An der Berufsschule Eisenstadt werden rund 700 Schülerinnen und Schüler in acht verschiedenen Lehrberufen unterrichtet. In den letzten Jahren habe sich aber auch viel verändert, erzählt Direktor Karl Kruisz.
EISENSTADT. Waren es früher noch vierzehn verschiedene Lehrberufe werden zurzeit acht Lehrberufe in der Berufsschule Eisenstadt angeboten. Vor allem die Corona-Zeit habe das Interesse etwas herabgedrückt. Leidtragende waren hierbei die Gastronomie und Hotellerie. "Besonders das Gastgewerbe erlebt nun aber wieder einen großen Aufwärtstrend", sagt Direktor Karl Kruisz. Immer mehr junge Mädchen und Burschen würden sich wieder für den Lehrberuf als Koch/Köchin oder Gastronomiefachleute interessieren.
Einzelhandel on Top
Spitzenreiter bei den Lehrberufen bleibe aber weiterhin der Einzelhandel. Direktor Karl Kruisz hat auch die Antwort dafür parat: "Das Angebot deckt die Nachfrage und Supermärkte gibt es einfach in jeder Stadt und jedem Dorf. Die "Wunschsparte" wird für die meisten Lehrlinge nicht immer zum späteren Beruf. Hierbei fehle es einfach an dem nötigen Angebot in der Umgebung.
Praxis über Theorie
Erfreut zeigt sich der Direktor über viele Anmeldungen für den Lehrberuf der Bäckerinnen und Bäcker. Diese erlebe einen regelrechten Boom, für eine Berufssparte, die normalerweise, angesichts der Arbeitszeiten, nicht besonders beliebt. "Ab November wird es von der Berufsschule Eisenstadt auch wieder einen Brötchenservice geben", so Kruisz. Bisherige Projekte der Lehranstalt zeigen bereits Früchte: Kürzlich wurde ein eigener Friseursalon gegründet und auch das Restaurant, das bis zu 16 Gäste bewirten kann, erfreut sich großer Beliebtheit. Früher hätten die Köche nur für selbst gekocht, das habe sich nun geändert. "Mir ist es wichtig, das die jungen Lehrlinge ihr Können auch herzeigen und das geht in der Praxis am besten", erklärt Kruisz.
Weniger Lehrlinge machen Matura
Lehre Mit Matura sei bei den meisten Lehrberufen eher weniger gefragt. Hauptsächlich werde diese Möglichkeit von Lehrlingen der Büroberufe angenommen. 30-40 Schülerinnen und Schüler entscheiden sich im Schuljahr dafür. Hier sei wieder die Praxis wichtiger, als das pauken für die schwierige Mathe-Matura. "Bei Fachleuten geht es eher um das Können, wenn sie einmal aus der Schule draußen sind", so Kruisz. Die Schülerinnen und Schüler absolvieren insgesamt vier Lehrgänge à zehn Wochen in der Berufsschule Eisenstadt.
"Zu Anfang eher skeptisch"
Schulsprecher der Berufsschule Eisenstadt Andreas Lechner ist beim Obi Mattersburg tätig und arbeitet zurzeit in der Werkzeugabteilung. Für ihn war der Beruf des Einzelhandelfachmanns nicht die erste Wahl. "Ich wusste aber, dass ich etwas mit Menschen machen will. Zu Anfang war ich etwas skeptisch doch jetzt bin ich wirklich gerne bei der Arbeit dabei", sagt der junge Schulsprecher. Der Baustoffhandel sei laut Lechner ein sehr vielschichtiges Thema und man müsse sich in sehr vielen Sparten auskennen. Bis zum nächsten August ist Lechner ausgelernt. In diesem Schuljahr steht nun noch die Lehrabschlussprüfung an.
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