Bezirk Eisenstadt-Umgebung
Personalmangel in der Gastronomie
Quer über alle Branchen hinweg dominiert derzeit in der Wirtschaft ein Thema – der Fachkräftemangel. Besonders hart trifft es den Tourismusbereich. Die RegionalMedien haben sich im Bezirk Eisenstadt-Umgebung umgehört.
BEZIRK EISENSTADT. Die Corona-Pandemie hat den Personalmangel in der Gastronomie und im Tourismus verschärft. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) fehlten im April 2022 österreichweit 15.555 Personen, das sind etwa doppelt so viele wie noch vor vier Jahren. Im Burgenland sind derzeit 800 Stellen im Tourismussektor unbesetzt. „Besonders in den Bereichen Küche und Housekeeping wird derzeit vermehrt nach Personal gesucht", verrät Franz Perner, Geschäftsführer der Sparte Tourismus und Gastronomie in der Wirtschaftskammer, den Regionalmedien.
„Die Corona-Pandemie hat den Personalmangel in der Tourismusbranche verstärkt. Einige Mitarbeiter sind in den Handel und den Pflegesektor gewechselt", erklärt Perner. Ursachen für die Probleme bei der Personalfindung sind laut Perner das über Jahrzehnte aufgebaute schlechte Image der Branche sowie die Wochenend- und Spätdienste. „Jahrelang wurden die Berufe im Tourismus schlecht gemacht, dabei wurde erst in einer kürzlich erschienen Umfrage mit Saisonarbeitern festgestellt, dass diese eine hohe Zufriedenheit angaben", so Perner.
Schließungen
Einige Betriebe mussten Schließungstage einführen oder ihre Öffnungszeiten verkürzen. Wegen Personalmangel geschlossen hatte etwa das Lokal "Langgusto" in Mörbisch. „Es ist schwer Fachkräfte zu finden, besonders wenn man während der Saison suchen muss. Wir haben nun, nachdem wir ein Monat gesucht haben, Personal gefunden und können am Donnerstag, den 14. Juli wieder aufsperren. Wir bieten unseren Arbeitern eine Vier-Tages-Woche und zahlen mit 2.000 Euro für Kellner und 2.500 bis 3.000 Euro für Köche weit über dem Kollektivvertrag", erklärt Manager Markus Blach.
Maßnahmen
Um kurzfristig Erleichterung für die Branche zu schaffen, wurde das Saisonier-Kontingent um 1000 Personen erhöht. Außerdem sollen Betriebe, die Saisoniers in ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis übernehmen, künftig erleichterten Zugang zu Saisonier-Kontingentplätzen bekommen. „Erst im Mai 2022 wurde bei den Kollektivverhandlungen ein großer Sprung zu 1.700 Euro brutto erreicht", berichtet Perner. Zusätzlich würden die Mitarbeiter freie Verpflegung und Trinkgelder erhalten.
Benefits für Mitarbeiter
In Eisenstadt eröffnet in Kürze das Hotel Galantha der Esterházy Betriebe. Bei der Personalsuche hätten sie keine Probleme. „Die Personalsuche ist sehr gut gelaufen. Von 55 Stellen sind mit jetzigem Stand 54 besetzt worden. Vor allem unsere Recruiting Days sind sehr gut angenommen worden, aber auch die Mitarbeiterbenefits, wie etwa Mitarbeiterwohnungen im ehemaligen Hotel Vicedom, waren starke Zugpferde bei der Personalsuche", berichtet eine Sprecherin der Esterházy Betriebe.
Umsatz gestiegen
Dabei ist der Umsatz im Gastgewerbe wieder gestiegen. In der neu veröffentlichten Tourismus-Statistik vom Mai verzeichnet das Burgenland ein Nächtigungsplus von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen, die sich etwa durch die Pandemie, die aktuell hohe Inflation und den Ukraine-Krieg ergeben, festigt sich das Burgenland weiter als äußerst beliebte Urlaubsdestination für Gäste aus ganz Österreich und dem angrenzenden Ausland“, freut sich Tourismusreferent Hans Peter Doskozil.
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