Fotos von Oper im Steinbruch
Premiere von Turandot in St. Margarethen

- Foto: Andreas Tischler
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Nachdem im vergangenen Jahr coronabedingt entschlossen wurde die Produktion von Giacomo Puccinis Operndrama „Turandot“ in die heurige Spielsaison zu verlegen, fand am Mittwoch die Premiere der Opernim Steinbruch statt. Viele prominente Gäste reisten dafür nach St. Margarethen an, um sich vom Zauber der italienischen Oper entführen zu lassen.
ST. MARGARETHEN. Seit gestern kommen Kultur-Fans in St. Margarethen wieder in den regelmäßigen Oper-Genuss. „Die Kulturszene lebt wieder auf und wir freuen uns mit der fulminanten Inszenierung der Turandot einen Beitrag zu leisten. Unser Team, bestehend aus rund 300 Personen aus 18 Nationen, hat sich intensiv auf die Produktion vorbereitet um den Operngästen einen Kulturabend der Extraklasse zu ermöglichen“, so Daniel Serafin, Künstlerischer Direktor der Oper im Steinbruch.
Bühnen-Show begeisterte
Puccini lässt es in seiner letzten und unvollendet gebliebenen Oper brutal zugehen. Die Geschichte der chinesischen Prinzessin Turandot, die ihren Verehrer drei Rätsel stellt und mehrere umbringen lässt, wird vor einem opulenten Bühnenbild von Paul Tate de Poo erzählt. Auf der rund 70 Meter langen Bühne kommt ein 12 Meter langes Boot, ein „Puzzle Stone“ als Haus des Kaisers und zahlreiche Projektionen zum Einsatz. Schwertkämpfer liefern eine beeindruckende Tanz- und Feuer-Show, die den gesamten Steinbruch ausfüllt. Die zahlreichen Lichteffekte werden intelligent eingesetzt. Zum einen zaubern sie eine abwechslungsreiche fernöstlichen Kulisse, zum anderen wird die Übersetzung der Oper dezent auf das Haus des Kaisers projiziert.
Die Oper selbst wurde erst nach Puccinis Tod von Franco Alfano nach den Skizzen und Aufzeichnungen Puccinis vollendet. Die Version in St. Margarethen des amerikanischen Regisseurs Thaddeus Strassberger hält sich an das Happy End, das die Puccini-Schüler dem Stück verliehen haben.
Mehrfach Besetzung zur Sicherheit
Für die Titelrolle als Turandot wurde Martina Serafin – Schwester des künstlerischen Direktors Daniel Serafin – ausgewählt. In anderen Vorstellungen wird Turandot von der polnisch-amerikanischen Sopranistin Ewa Plonka und der Amerikanerin Courtney Mills verkörpert. In der Rolle des Calaf sind Andrea Shin, Leonardo Caimi und Yinjia Gong zu erleben. Die Rollen sind aufgrund der Pandemie nicht nur doppelt, sondern sogar dreifach besetzt.
Begeistertes Publikum bei der Premiere
Bei der Premiere gab das Publikum mehrmals begeistert Applaus, ganz besonders nach der weltbekannten Arie Nessun Dorma. Diese wird von Prinz Calaf gesungen. Nachdem er es schafft die teuflischen Rätsel zu lösen, stellt er der störrischen Prinzessin seinerseits eine Aufgabe: Sie soll ihm seinen Namen nennen. Martina Serafin, Andrea Shin und Leonardo Caimi wussten ebenso zu überzeugen wie Donata D'Annunzio Lombardi, die die Dienerin Liù spielt, die sich aus Liebe opfert.
Zahlreiche Gäste aus Kultur, Wirtschaft und Politik folgten der Einladung in den Steinbruch St. Margarethen. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit Partnerin, die Bundesministerinnen Elisabeth Köstinger und Klaudia Tanner, Bundesminister Martin Kocher, Außenminister Alexander Schallenberg, die ehemalige Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein, Direktionsrat der Esterhazy Stiftungen Stefan Ottrubay, Esterhazy Kulturdirektor Karl Wessely, Harald und Ingeborg Serafin, Ingrid Flick, Stargeigerin Lidia Baich, Gerry Keszler, Otto und Shirley Retzer, Schauspielerin Konstanze Breitebner, Wolfgang Rosam und viele weitere bekannte Gesichter tauchten für einige Stunden in die märchenhafte, altertümliche Welt von Peking ein und lauschten der farbenprächtigen Partitur Giacomo Puccinis.
Details zur Show
20 Protagonisten und Solisten erzählen die Geschichte auf der 7.000 Quadratmeter großen Bühne – in 150 handgefertigten Kostümen, die teilweise 15 bis 20 Kilo schwer sind und von Kostümbildner Giuseppe Palella entworfen wurden. Die Feuerwehr St. Margarethen wachte aufmerksam, dass bei den zahlreichen Feuer-Effekten kein Brand entfachte.
Turandot findet vom 14. Juli bis zum 21. August im Steibruch in St. Margarethen statt. Liebhaber der italienischen Oper kommen 2022 ebenfalls ganz auf ihre Kosten: Gespielt wird Nabucco von Giuseppe Verdi.
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