Tag der Sprachen
Vier Volksgruppen mit eigener Sprache im Burgenland

Tag der Sprache in Trausdorf. Bildungslandesrätin Daniela Winkler (6.v.l.) mit Andrea Hütler, Fachinspektorin für Ungarisch, Livia Pathy, Fachinspektorin für Ungarisch, Elisabeth Morri, Schulleiterin der Volksschule Trausdorf, Karin Vukman-Artner, Leiterin der Abteilung Minderheitenschulwesen in der Bildungsdirektion, Emmerich Gärtner-Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma, Attila Somogyi, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Ungarn, Petra Weinhäusel, Landeskoordinatorin für Englisch, Stanko Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates für Kroatisch, Trausdorfs Bürgermeister Andreas Rotpuller (v.l.) und  Tamburica-Lehrer Ante Pletikosic (vorne knieend) mit Schülerinnen und Schüler der Volksschule Trausdorf. | Foto: Landesmedienservice Burgenland
  • Tag der Sprache in Trausdorf. Bildungslandesrätin Daniela Winkler (6.v.l.) mit Andrea Hütler, Fachinspektorin für Ungarisch, Livia Pathy, Fachinspektorin für Ungarisch, Elisabeth Morri, Schulleiterin der Volksschule Trausdorf, Karin Vukman-Artner, Leiterin der Abteilung Minderheitenschulwesen in der Bildungsdirektion, Emmerich Gärtner-Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma, Attila Somogyi, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Ungarn, Petra Weinhäusel, Landeskoordinatorin für Englisch, Stanko Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates für Kroatisch, Trausdorfs Bürgermeister Andreas Rotpuller (v.l.) und Tamburica-Lehrer Ante Pletikosic (vorne knieend) mit Schülerinnen und Schüler der Volksschule Trausdorf.
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  • hochgeladen von Stefan Schneider

Am "Tag der Sprachen" in der Volksschule Trausdorf wurde auf die Mehrsprachigkeit des Burgenlandes hingewiesen und die Volksgruppensprachen hervorgehoben. Die Sprache ist das wichtigste Kommunikationswerkzeug und entsprechend hoch ist ihre Bedeutung, die weit über den einfachen Informationsaustausch hinausgeht.

TRAUSDORF. Eine gute Sprachentwicklung sei in unserer persönlichen Entfaltung ein wichtiger Begleiter, betonte Bildungslandesrätin Daniela Winkler bei ihrem Besuch in der zweisprachigen Volksschule Trausdorf, wo derzeit vier Sprachen, teilweise auf freiwilliger Basis, gelehrt werden. Gerade das Burgenland zeichnet sich durch gelebte Vielfalt aus, auch in der Sprache der vier Volksgruppen, die es zu pflegen und zu erhalten gilt. Der europäische "Tag der Sprachen" zeigt auf, wie wichtig Sprachenlernen ist.

Vorzüge der Mehrsprachigkeit 

Es gibt zwischen 6.000 und 7.000 Sprachen auf der Welt, die von sieben Milliarden Menschen in 189 unabhängigen Staaten gesprochen werden. Mindestens die Hälfte der Weltbevölkerung ist bilingual oder plurilingual, sprich zwei- oder mehrsprachig. Mit dem Projekt „Englisch in der Volksschule“ werden schon die Jüngsten zielgerichtet und altersangepasst an die weitere Entwicklung vorbereitet. Frühsprachliche Förderung beginnt bereits im Kindergarten, denn Kinder lernen einfach leichter Sprachen.

Wirtschaftlicher Aspekt

Mehrsprachigkeit hat viele Vorzüge: Zweisprachigkeit erleichtert das Erlernen weiterer Sprachen, schärft das Denkvermögen und fördert Kontakte mit anderen Menschen und ihren Kulturen. Zudem verschafft Zwei- und Mehrsprachigkeit auch wirtschaftliche Vorteile. Mehrsprachigkeit wird von vielen Unternehmen gewünscht. 

„Wer mehrere Sprachen spricht, findet leichter Arbeit und multilinguale Unternehmen haben einen Wettbewerbsvorteil gegenüber monolingualen Betrieben“, sagte Winkler.

Vielfältigkeit des Burgenlands

Das Burgenland zeigt, wie vielfältig ein Bundesland sein kann. Hier wird neben Deutsch auch Kroatisch, Ungarisch und Roman gesprochen. Die Vorsitzenden der Volksgruppenbeiräte haben unter anderem die Herkunft und geschichtliche Entwicklung der Sprache in ihren Ausführungen erläutert:

„Das Burgenland hat die Mehrsprachigkeit im Gesetz, im Minderheitenschulgesetz, verankert“, betonte Karin Vukman-Artner, Leiterin der Abteilung für Minderheitenschulwesen in der Bildungsdirektion.

Wie wichtig Mehrsprachlichkeit ist, wissen auch die Volksgruppenvertreter des Burgenlandes:

„Der technische Fortschritt hat in den vergangenen 50 Jahren stark zugenommen, die sprachliche Identität und die Zugehörigkeitsidentität sind hingegen rückläufig“, berichtete Stanko Horvath, Volksgruppenbeirat der Kroaten.

Attila Somogy, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Ungarn befürchtet, dass die ungarische Volksgruppe nicht mehr lange überlebt, da vielerorts nur mehr Deutsch gesprochen werde. 

„Wir müssen schnell viel tun, damit die ungarische Sprache erhalten bleibt.“ 

Anders war es bei der Volksgruppe der Roma, deren Sprache beispielsweise zu Zeiten Maria Theresias sogar verboten war. Gleichzeitig waren Roma Diskriminierung und Rassismus ausgesetzt. Eines hat Roma-Volksgruppenbeirat Emmerich Gärtner-Horvath hervorgehoben:

„Dort und in der Zeit, wo Romanes verboten wurde, hat sie überlebt, wo sie gefördert wird, stirbt sie aus.“

Englisch als Selbstverständlichkeit

Neben den drei Minderheitensprachen ist Englisch im Burgenland zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Petra Weinhäusl, Landeskoordinatorin für Englisch, unterstrich die Bedeutung der englischen Sprache im Umfeld der Kinder. Sehr viele Begriffe würden sich in Englisch stärker etablieren als in Deutsch.

„Wie fast alles im Leben verändert sich auch die Sprache. Der Fortschritt und besonders die Jungen bringen sprachlich ständig etwas Neues ein, was sich gerade in der heutigen Zeit durch die Verwendung von Smartphones und elektronischen Geräten besonders rasch etabliert."

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