Elektromobil mit viel Stil
von Thomas Winkler
Fährt der Bauer mit dem Jauchefass, werden Twizy-Fahrer blass. Denn der 2,3 Meter kurze und nur 1,2 m breite Zweisitzer sorgt mit fehlenden Seitenscheiben für Frischluftvergnügen, wenn der Landwirt nicht gerade zum Düngen seiner Felder ausrückt. Und für Aufsehen: Dank futuristischen Designs, dank "Motorrad mit Dach und vier Rädern"-Konzept aber vor allem dank der (aufpreispflichtigen) Flügel-Türen, die wie beim Lamborghini nach vorne schwenken. Dass Twizy, wie in einem Internetforum zu lesen, deshalb bei Fast Food-Restaurants die ideale "Abschlepp-Schleuder" ist, ließ sich im Feldversuch nicht nachvollziehen. Vielleicht weil Damen mit Vorliebe für Fast Food sich schwertun, am Rücksitz Platz zu finden. Helm bräuchten sie keinen - dank vier Rädern, stabiler Fahrgastzelle, Gurten und Airbag-Lenkrad. Unverzichtbar ist dagegen eine Steckdose alle 80 Kilometer. So weit kam der Twizy im Test mit seiner Lithium-Ionen-Batterie, die in 3,5 Stunden an der Haushaltssteckdose aufgeladen werden kann. Ist der Akku voll, stromert die 18 PS starke Variante bis auf 80 km/h Spitze. Beim Bremsen erzeugt der Elektromotor an der Hinterachse Energie und speichert sie in den Akku. Dieser wird für 50 Euro pro Monat gemietet. Der Rest kostet einmalig 7690 Euro für den Twizy 80 mit 18 PS, die 45 km/h schnelle Mopedvariante Twizy 45 mit 5,5 PS ist ab 6990 Euro zu haben.
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