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GOLS (uch). Das Volksfestgelände in Gols war vergangenen Freitag, der zum „Tag der Energiewende“ ausgerufen wurde, Schauplatz einer Festveranstaltung, bei der viele lobende Worte zu hören waren. Kein Wunder, hat es doch das Burgenland geschafft, die erste stromautarke Region Europas zu werden.
Ein historischer Höchstwert bei der Tageserzeugung wurde bereits am 18. Jänner dieses Jahres mit einer Produktion von rund 11,8 Millionen kWh erreicht, und im Monat März konnten exakt 112,6 Prozent des Strombedarfs erzeugt werden.
Wende startete in Zurndorf
In den Reden wurde vielfach auf den Beginn dieser einzigartigen Entwicklung im Jahr 1997 hingewiesen, als in der Gemeinde Zurndorf die ersten Windräder errichtet wurden. Von der heutigen Euphorie war damals allerdings noch nicht viel zu spüren. Vielmehr musste Zurndorfs Bürgermeister Rudolf Suchy gegen einige Widerstände ankämpfen. Unterstützt wurde er jedoch von seinem Parteikollegen Hans Niessl, der ab dem Jahr 2000 als Landeshauptmann gemeinsam mit der BEWAG den Windkraftausbau im Burgenland forcierte.
„Wir haben Pioniergeist und Mut bewiesen und möchten diesen Weg fortsetzen. Langfristig streben wir die vollständige Energieautarkie an“, kündigte Niessl, der sich sichtlich stolz über diesen „historischen und energiebeladenen Tag“ freute, an.
Vorbild für Europa
Die burgenländische „Energiewende“ findet mittlerweile über die Staatsgrenzen hinaus Beachtung. Karl Lambert, Vorsitzender der SPE-Fraktion im Ausschuss der Regionen, sieht das Burgenland als „Vorbild für die europäischen Regionen“.
Für LHStv. Franz Steindl, der beim Festakt nicht gesichtet wurde, bedeutet die Stromautarkie einen „wichtigen Mosaikstein“ auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit, allerdings weist er darauf hin, dass der Ausbau der Windenergie flächenmäßig an seine Grenzen stößt. „Aus energiewirtschaftlicher Sicht ist es sinnvoll, die Produktion erneuerbarer Energien auf mehrere Standbeine zu stellen. Hier gibt es im Burgenland noch viel Potenzial nach oben“, so Steindl.
Für die Grünen ist die Energiewende mehr als nur Stromerzeugung. Umweltsprecherin Christiane Brunner sieht die „Hauptbrocken“ in den Bereichen Wärme und Verkehr liegen. „In diesen Bereichen steht das Burgenland leider besonders schlecht da.“
Optimistischer klingen die Einschätzungen von Risikoforscher Wolfgang Kromp: „Ich glaube, dass vom Burgenland eine Erneuerung ausgehen kann!“
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