Endgültiges Aus: Kein Kino in der Eisenstädter Innenstadt
Das Kino in Eisenstadt wird nicht realisiert, der Betreiber zieht das Projekt zurück
EISENSTADT. Das lang geplante Kinoprojekt auf der Eisenstädter Osterwiese ist endgültig vom Tisch. Zuviel Widerstand verhindert das Projekt Kino in der Innenstadt.
Einmalige Chance nicht genutzt
Bgm. Thomas Steiner tut es leid, dass diese „wahrscheinlich einmalige Chance“ für ein Kino in Eisenstadt nicht genutzt wurde: „Aber wir können uns nichts vorwerfen, wir haben seitens der Stadt alle Voraussetzungen geschaffen. Ich habe aber auch Verständnis für die Investoren, dass irgendwann einmal der Punkt kommt, an dem man aufgibt.“
„Bekanntlich hat es ja auch einige Gegner des Projektes gegeben – auch im Gemeinderat – die sich jetzt vielleicht freuen, aber aus Sicht der Mehrheit der Eisenstädter ist dieses vorläufige Aus für das Kino sicher nicht positiv“, so Steiner über das Aus der Investition von bis zu fünf Millionen Euro für die Innenstadt.
„Wir haben gewarnt“
Der wohl größte Verfechter gegen die Art der Umsetzung dieses Vorhabens war Géza Molnár (FPÖ): „Wir haben Steiner von Anfang an genau davor gewarnt. Er hat die Anrainer erst nicht informiert, dann hat er ihre Bedenken ignoriert, es gab kein Verkehrskonzept, auch sonst mehr Fragen als Antworten. Alles in allem war Steiners Weg an Dilettantismus nicht zu überbieten.“
„Steiner ist schuld“
„Steiner hat es vermasselt - er ist Schuld, dass Eisenstadt auch weiterhin ohne Kino dasteht“ so Molnárs erste Reaktion auf das von ihm längst erwartete Geständnis des Bürgermeisters, wonach das im Vorwahljahr 2016 präsentierte Kinoprojekt gescheitert ist. Letztendlich habe Steiners Weg großen Schaden angerichtet, sowohl finanziell als auch in Bezug auf die Reputation Eisenstadts als Wirtschaftsstandort.
Auch Gemeinderätin
„Es ist schade“
Anja Haider-Wallner von den Grünen findet es "schade, dass ein Projekt, das alle wollten, so ungeschickt gegen die Wand gefahren wurde" und bezog sich dabei auf die Umgehung der Aufsichtbehörde beim Baurechtsvertrag und das die Vorgehensweise nicht mit dem Stadtentwicklungsplan einhergehe. „Die Anrainer haben aus der Zeitung vom Projekt erfahren.“
Intensive Alternativstandort-Gespräche
In den letzten Wochen gab es seitens der Stadt intensive Gespräche, in deren Zuge Alternativstandorte außerhalb der Innenstadt angeboten wurden. Nachdem der Betreiber aber ein Konzept verfolgte, das jedenfalls einen Standort in der Innenstadt vorsah, ist für sie auch kein Alternativstandort am Stadtrand in Frage gekommen.
„Unterm Strich bedeutet das, dass es bis auf weiteres kein Kino in der Stadt geben wird“ erklärt Steiner, der jedoch jeden Investor und Betreiber bei einem zukünftigen Kino-Projekt unterstützen will.
Brücke zum Land nutzen
„Wir müssen die Anliegen der Anrainer respektieren. Die Grundidee war eine lobenswerte, doch die Bevölkerung muss an erster Stelle stehen“, so VBgm. Günter Kovacs (SPÖ), der jedoch kein endgültiges Ende für ein Eisenstädter Kino sieht: „Wir haben in den letzten Monaten für Eisenstadt gemeinsam viel zusammengebracht. Wir werden nicht aufgeben und auch weiterhin gemeinsam daran arbeiten, ein Kino für Eisenstadt zu bekommen. Eventuell können wir auch bei diesem Projekt unsere guten Brücken zum Land nutzen“, hofft Kovacs auf mögliche Kulturförderungen des Landes Burgenland.
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