Grenzverkehr in St. Margarethen – SPÖ: "Ideallösung wäre eine Sperre des Grenzübergangs", ÖVP hält dies für utopisch
ST. MARGARETHEN (ft). Immer mehr ungarische Pendler nehmen die Route über den Grenzübergang St. Margarethen, um zu ihren Arbeitsplätzen im Burgenland zu gelangen. Die Folge: Beschwerden seitens der Bewohner der Ödenburger Straße werden lauter. Vzbgm. Franz Schneider (SPÖ) fordert nun Sofortmaßnahmen und will den Grenzübergang wenn nötig sperren lassen. Bgm. Eduard Scheuhammer (ÖVP) hält zumindest letzteres für utopisch.
Von einem Stau zum Nächsten
Der zunehmende Verkehr über die südliche Ortseinfahrt in der Marktgemeinde hat natürlich seine Gründe: Die verstärkten Grenzkontrollen in Klingenbach sowie die Großbaustelle beim Turbokreisverkehr in Siegendorf zwingen ungarische Arbeitnehmer quasi dazu, die Ausweichroute über die Landesstraße L210 zu nehmen. Die Anrainer sind darüber naturgemäß nicht erfreut: "Es ist in letzter Zeit wirklich schlimm geworden mit dem Verkehr. Ich musste einmal fast zehn Minuten warten, bis ich endlich auf die Ödenburger Straße einbiegen konnte", erklärt ein im Zollhaus wohnender Anrainer.
"Das Maß ist voll"
Vzbgm. Schneider: „Das Maß ist voll! Wir haben deshalb einen Sondergemeinderat eingefordert und legen ein 4-Punkte-Programm mit Sofortmaßnahmen zur Verkehrsberuhigung vor", so Schneider in einer SPÖ-Aussendung.
Die vier geforderten Sofortmaßnahmen: Ausweitung der 30 km/h-Beschränkung in der Ödenburger Straße vom Kreisverkehr bis zum Ortsende auf das gesamte Jahr (bisher ist dies nur von April bis Ende September der Fall), mehr Polizeikontrollen im Grenzbereich, ein Sicherheits- und Verkehrskonzept für die gesamte Marktgemeinde sowie die Errichtung eines Radweges entlang der L210 vom Ortsende bis zur Grenze. Nachsatz: "Die Ideallösung für St. Margarethen wäre natürlich eine Sperre des Grenzübergangs, zumindest temporär – dafür setzen wir uns auch ein. Bis dahin sollten aber jedenfalls die von uns geforderten Sofortmaßnahmen schnellstens umgesetzt werden", so Schneider.
"Thema schon immer aktuell"
Bgm. Scheuhammer kenne das Problem und sowohl die Ausweitung der 30er-Zone sowie die Errichtung des Radweges seien bereits 2009 bei der Bezirkshauptmannschaft beantragt worden: "Seit ich Bürgermeister bin, ist das Thema aktuell. Jetzt, wo im nächsten Jahr die Gemeinderatswahl ansteht, wird das Thema eben wieder aufgegriffen", erklärt der Ortschef.
"Ohne Kontrollen keinen Sinn"
Grundsätzlich gelte es zu prüfen, wie sinnvoll eine Geschwindigkeitbeschränkung in den Wintermonaten wäre. Denn: "Ohne regelmäßige Kontrollen von der Polizei machen Beschränkungen keinen Sinn." Der seitens der SPÖ prophezeiten Ideallösung mit einer Grenzschließung kann Scheuhammer übrigens nichts abgewinnen: "Die Schließung der Grenze ist natürlich utopisch. Man muss schon realistisch bleiben, abgesehen davon handelt es sich bei der L210 um eine Landesstraße und dementsprechend ist das Land gefordert, Lösungen zu finden." Weiteres werde in der Sondergemeinderatssitzung besprochen, die in den kommenden Tagen stattfinden wird.
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